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Leitartikel
16.10.2012

Schavan: Ein Gutachten und seine Folgen

Wer auch immer die Plagiatsvorwürfe gegen Schavan publik gemacht hat: Ihm (oder ihr) geht es nicht um akademische Redlichkeit, sondern um die politische Demontage der CDU-Frau.

Die Gegner, die sich nicht zu erkennen geben, sind auch in der Politik die gefährlichsten. Geschützt durch Pseudonyme und die Anonymität des Internets fahnden Plagiatsjäger wie „Robert Schmidt“ bei Annette Schavan in den Promotionen von Abgeordneten und Ministern nach abgeschriebenen Stellen und falschen Zitaten. Den Mut, ihre Opfer auch persönlich mit dem Ergebnis ihrer Recherchen zu konfrontieren, haben sie nicht. Auch parteipolitisch zeigt die neue Branche eine klare Präferenz: Sie stürzt sich fast ausnahmslos auf Dissertationen von Mitgliedern der Union oder der FDP, als seien diese schon kraft ihrer Parteizugehörigkeit verdächtig.

Die Mängel in den Arbeiten von Karl-Theodor zu Guttenberg oder der Europaabgeordneten Silvana Koch-Mehrin soll das nicht entschuldigen. In der Causa Schavan allerdings liegen die Dinge doch etwas anders. Hier macht sich die Wissenschaft, die sonst sehr auf ihren untadeligen Ruf bedacht ist, selbst angreifbar, indem sie der Beschuldigten nicht einmal mehr ein faires Verfahren ermöglicht. Der Gutachter zum Beispiel, der für die Universität in Düsseldorf die 32 Jahre alte Promotion überprüft hat, ist kein Erziehungswissenschaftler wie die Ministerin, sondern hat eine Professur für jüdische Studien – und das, was er herausgefunden hat, steht nicht nur im krassen Kontrast zu einer ähnlichen Analyse zweier Berliner Professoren. Es findet auch noch zu einem Zeitpunkt seinen Weg in eine große Zeitung und in ein Nachrichtenmagazin, an dem Annette Schavan noch gar nichts von diesem Gutachten weiß. Wer auch immer es publik gemacht hat: Ihm (oder ihr) geht es nicht um akademische Redlichkeit, sondern um die politische Demontage der CDU-Frau.

Ob die junge Doktorandin Schavan in ihrer Arbeit nur schlampig zitiert oder tatsächlich so gezielt getäuscht hat, wie es der Düsseldorfer Prüfer behauptet, spielt da schon fast keine Rolle mehr. In einer immer hektischer rotierenden Mediendemokratie kann sich heute kein Spitzenpolitiker mehr auf die Unschuldsvermutung verlassen, weil die Zuspitzer und Vorverurteiler der Zunft ihr destruktives Werk schon beim Hauch eines Verdachtes beginnen. Im Fall Schavan ist die Situation dabei besonders paradox: Während die Opposition sich noch zurückhält und abwartet, was die Hochschule entscheidet, stellen die ersten Journalisten längst die R-Frage. Die nach dem Rücktritt.

Bei Karl-Theodor zu Guttenberg war der angesichts der erdrückenden Beweislage unausweichlich. Bei Annette Schavan dagegen stützt sich die akademische Anklage nur auf ein einziges Gutachten, das noch dazu von einem fachfremden Kollegen stammt und für einen Promotionsausschuss geschrieben wurde, in dem kein Mitglied aus der Disziplin der Ministerin sitzt, der Pädagogik. Für die Aberkennung des Doktortitels dürfte das nach allem, was man bisher weiß, nicht ausreichen. Überdies hat die 57-Jährige ihre Arbeit noch im Zeitalter der Zettelkästen geschrieben und nicht in der Generation Guttenberg, die wie selbstverständlich mit Google und der verführerischen Copy & Paste-Taste aufgewachsen ist, die aus einem fremden Text in Sekundenschnelle einen vermeintlich eigenen macht.

Für Annette Schavan steht viel auf dem Spiel – nicht nur ihr Ministeramt, sondern auch ihr Ruf als kluge, integre Politikerin. Doch selbst wenn die Düsseldorfer Universität am Ende zu dem Ergebnis kommt, dass ihre prominente Absolventin ihren Doktortitel völlig zu Recht trägt: Ein diffuser Zweifel wird immer mitschwingen, wenn sie in Zukunft irgendwo als „Frau Dr. Schavan“ begrüßt wird. Ihre alte Hochschule ist daran nicht ganz unschuldig. Im Gegenteil.

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