Weben am Gesprächsfaden
Die Münchner Sicherheitskonferenzist ist nicht „gescheitert“, weil keine Konflikte gelöst wurden. Das durfte nicht erwartet werden.
Eine Konferenz ist eine Gesprächsrunde, ein Ort für Wissensvermittlung und Meinungsaustausch – aber kein Gremium für Entscheidungen. Deswegen ist die Münchner Sicherheitskonferenz auch nicht „gescheitert“, weil keine Konflikte gelöst wurden. Das durfte nicht erwartet werden. Das müssen Staaten über Verhandlungen erreichen.
Mehr als eine normale Konferenz ist die Expertenversammlung in München dennoch. Am Rande bietet sich die Gelegenheit zu verschwiegenen Gesprächen zwischen Politikern. Dabei kann etwas herauskommen – oder zumindest angebahnt werden. So ist in München am Gesprächsfaden zwischen den USA und dem Iran gewoben worden. Angesichts der Dauer und der Verhärtungen im Atomstreit stellt dies einen Erfolg dar. Ein Durchbruch ist aber nicht in Sicht.
Die Sicherheitskonferenz ist ein Seismograf für die Konfliktlösungsfähigkeit der internationalen Politik. Die ist leider nicht hoch. Besonders in Syrien hat dies tragische Folgen, weil im Bürgerkrieg immer mehr Menschen sterben.
Positiv ist dagegen, dass die USA mehr für Umwelt und Entwicklung tun wollen. Solche Aktivitäten können verhindern, dass neue Konflikte entstehen – und damit Militärschläge überflüssig machen.
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