Die Liebe zur Malerei hält ihn fit
Werner Exner wurde 90 Jahre alt
Mindelheim Es wurde schon viel um das Geheimnis eines langen Lebens geforscht. Und jeder hat dazu seine eigene Meinung und Erfahrung. Sicher gehört dazu ein Hobby, das den Menschen ausfüllt und viel Freude bereitet. Werner Exner widmete seine Freizeit seit vielen Jahren der Malerei und der Musik. So konnte er nun im Kreise der Familie bei guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag feiern.
Der Jubilar kam 1922 in Wünschendorf an der schlesischen Grenze zur Welt. Er besuchte die Bürgerschule in Gablonz und studierte anschließend Kunst in Weimar. 1940 wurde er zur Luftwaffe eingezogen. Und auch hier war seine künstlerische Ader ein Glücksfall. Er wurde weitgehend vom Fronteinsatz verschont und für besondere Malerarbeiten ausgewählt. Dennoch erlitt er noch eine Verwundung und kam 1945 kurz in dänische Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Bühnenbildner in Frankfurt, ehe er über Freunde nach Mindelheim kam.
Die Musik brachte ihn dann mit seiner späteren Frau Alma zusammen, die er im Tanzlokal Maxim kennenlernte, wo er als Musiker arbeitete. 1948 wurde geheiratet, 1949 kam Sohn Werner zur Welt. 1956 konnte die Geburt des zweiten Sohnes Romeo gefeiert werden. Beide Söhne sind heute Geschäftsleute in der Kreisstadt. Sein Berufsweg führte Exner zur Löwenbrauerei Bad Wörishofen und später zur Rosenbräu Kaufbeuren, wo er bis zur Rente als Bier- und Heimdienstfahrer arbeitete. Leider musste er 1994 von seiner Frau Alma Abschied nehmen, die viel zu früh starb.
Der Malerei blieb er treu. Bis vor wenigen Jahren bemalte er per Hand die Faschingsorden der Siedelonia, jeder Orden war sozusagen ein Unikat. Pro Saison waren das immerhin um die 300 Stück.
Außerdem unterstütze er seinen Sohn Romeo, indem er den Geschenkflaschen aus dem Vom-Fass-Laden eine ganz persönliche Note verpasste.
Der rüstige Jubilar freute sich über die Geburtstagsfeier, welche die Kinder ausgerichtet hatten. Die Grüße der Stadt Mindelheim überbrachte der erste Bürgermeister, Stephan Winter, der dem Jubilar natürlich in erster Linie Gesundheit wünschte. Danach durfte das Geburtstagskind das erste Stück des Spanferkels, das er sich so dringend zur Feier gewünscht hatte, auf den Teller legen. (un)
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