Ein Denkmal in Buchform
Rund 1000 Jugendliche widersetzten sich als „Edelweißpiraten“ den Nazis. Viele bezahlten dafür mit ihrem Leben. In Türkheim hält ein Autor die Erinnerung wach.
Die Zeilen sind eindrücklich. „Die Bilder verfolgen mich. Sie lassen mich nicht mehr los. Drei Tage ist es her, dass die Nazis meinen Bruder ermordet haben. Ich sehe es jede Sekunde vor mir“, schrieb Josef Gerlach im Jahre 1944 in eines seiner Tagebücher. Josef Gerlach ist die Hauptfigur in dem Roman „Edelweißpiraten“, aus dem der Münsteraner Autor Dirk Reinhardt jungen Leuten aus den M-Klassen 8, 9 und 10 der Ludwig-Aurbacher-Mittelschule eine Geschichte vorlas, von der sie bis dato nichts wussten und die sie vermutlich auch nie für möglich gehalten hätten. Zur Vorlesung waren auch zwei Wirtschaftsschüler aus Bad Wörishofen gekommen. „Weil wir im Projektunterricht gerade mit den Gräueltaten im Dritten Reich und dem Thema KZ Türkheim konfrontiert werden, sind wir an näheren Informationen sehr interessiert“, begründet Alexander Steinhauser seine Teilnahme.
Die Dichterlesung war Auftaktveranstaltung für eine Gedenkfeier, die am 27. April in der Mittelschule stattfindet und an die Befreiung des KZ Türkheim vor 70 Jahren erinnern soll. Das Memento wurde von den Lehrkräften Gudrun Kissinger-Schneider, Rudolf Mendle und von Heidi Zacher initiiert. Schüler gestalten zu dem Thema eine Ausstellung und haben sich auch mit einer Lesung an der Gestaltung des Programms beteiligt. Doch zurück zu Dirk Reinhardt, dessen Geschichte auf umfangreicher Recherche basiert und vom Unabhängigkeitsstreben der „Edelweißpiraten“, einer etwa 1000 jugendliche Anhänger zählende Widerstandsgruppe im Dritten Reich erzählt, die vorwiegend im Rhein-Ruhr-Gebiet und in Köln agierte. Mit seinem Roman wollte der Historiker diese fast vergessene Bewegung aus ihrem Schattendasein holen.
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