Der neue Sido kann feiern wie der alte
2500 Besucher erleben in der Ratiopharm-Arena eine mitreißende Party mit dem Berliner Rapper – und ein nicht jugendfreies Finale.
Auch wenn aus dem Publikum Joints auf die Bühne fliegen und im Gegenzug Kräuterlikör an die Fans in den vorderen Reihen ausgeschenkt wird – den wilden Anfangszeiten seiner musikalischen Karriere scheint der selbst ernannte „Straßenjunge“ entwachsen. Rappte er früher über Gewalt, Drogen und Sex, verfolgt Paul Hartmut Würdig, wie Sido bürgerlich heißt, heute einen höheren Anspruch. Ein Beweis ist die eingängige Popballade „Astronaut“, die er in Neu-Ulm gemeinsam mit dem stimmlich starken Berliner Sänger Adesse sowie Lichtschau und riesigen Videoleinwänden akustisch wie visuell zum Höhepunkt der Schau inszeniert.
Bart statt Totenkopfmaske
Der musikalische Wandel vom Straßenrüpel zum gesetzten Songschreiber zeigt sich schon optisch: Sein einstiges Markenzeichen, die silberfarbene Totenkopfmaske, taucht bei der „Liebe“-Tour nur noch als Graffiti in den Videoinstallationen auf. Unter dem schwarzen Kapuzenpulli kann Sido einen Bauchansatz nur schwer verbergen und der Vollbart wird hier und da grau. Bei dem Selfmade-Millionär, der Ende dieses Monats seinen 35. Geburtstag begeht, löst der Reifeprozess offensichtlich keine Mittlebenskrise aus. Ganz im Gegenteil: Sido kokettiert mit seinem neuen künstlerischen Ich („Ich bin zu nett fürs das Ghetto und zu Ghetto für die Spießer“) und nimmt sich dabei nicht zu Ernst. Etwa, wenn er sich von „Butler Alexander“ (im Frack) den Schweiß von Stirn tupfen und Likör reichen lässt.
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