Der verspielte Tenor
Hans-Günther Dotzauer ist seit mehr als 30 Jahren am Theater Ulm engagiert – so lang wie kein anderes Ensemblemitglied. Das hat er vor allem einer besonderen Fähigkeit zu verdanken
Die Fotos in der Garderobe von Hans-Günther Dotzauer zeigen viele Gesichter – doch alle gehören sie demselben Menschen. Wahrscheinlich kein anderes Ensemblemitglied hat sich im Theater Ulm so oft verwandelt wie der nunmehr 62-Jährige, der eine ungewöhnliche Karriere in der Münsterstadt gemacht hat: Seit mehr als 30 Jahren steht der Tenor auf der Ulmer Bühne, er hat unter vier Intendanten gearbeitet, in mehr als 200 Opern gesungen – und die hellen und dunklen Seiten der Arbeit am Theater kennengelernt.
In der normalen Berufswelt sind 30 Jahre eine lange Zeit, auf der Bühne sind sie eine Ewigkeit: Dort herrscht eine Fluktuation wie im Profifußball. Kollegen suchen nach neuen Herausforderungen, Verträge werden nicht verlängert – und mit jedem Intendantenwechsel endet automatisch die Karriere vieler Ensemblemitglieder. Dotzauer hat alle Unwägbarkeiten überstanden. Auch 1991, als Generalmusikdirektorin Alicja Mounk bei ihrem Amtsantritt praktisch das gesamte Gesangsensemble vor die Tür setzte, durfte er bleiben. Weil er nicht nur singen, sondern auch spielen kann. Eine Fähigkeit, die nicht jedem Opernsänger gegeben ist.
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