Entfesselte Totenklage im Damenquintett
Kammerkonzert im Theater Ulm
Ulm Musiklehrer leben gefährlich. Als Linos, Sohn des Apollon und der Muse Kalliope, versuchte, dem Halbgott und Helden Herakles die Musik nahezubringen, wurde er von seinem Schüler mit der Leier erschlagen. Freilich: Nix Genaues darüber weiß man nicht – nur, dass bereits in der Antike das Schicksal des Linos in einem Klagelied besungen wurde. Und: dass die Klage um Linos („Chant de Linos“), die der französische Komponist André Jolivet 1944/45 zum Kriegsende komponierte, den ergreifenden und aufwühlenden Abschluss des zweiten Kammerkonzerts der Ulmer Philharmoniker am Ulmer Theater bildete.
Fünf Damen verliehen der Klage wie den Totentänzen, die Jolivet in sein Werk eingewoben hat, hinreißenden Ausdruck: Karin Schweigart-Hilarios biegsame und glänzende Flöte wurde ergänzt durch die präzis musizierenden Streicher Andrea Göpfert (Violine), Maria Braun (Viola) und Soo Ji Ki (Cello), zu denen als Gast Marianna Lazzarini aus Bozen mit trickreichen Rhythmen an der Harfe trat. Aufschrei und stille Trauer, rituelle Tanzmelodien und gesangliche Partien bildeten eine eindrucksvolle Klangwelt, die einen Abend krönte, der mit Claude Debussys abwechslungsreich impressionistischem Trio für Flöte, Viola und Harfe begonnen hatte.
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