Weißenhorn: Fuggerstadt lockt zum Einkaufsbummel

VonJens Carsten

Ein verschlafenes Örtchen ist Weißenhorn schon lange nicht mehr – sagt der Gewebeverband. Die Altstadt zieht Kunden aus der Region an. Aber trotzdem haben die Händler Wünsche

In dicken Jacken eilen Passanten über die Gehwege, einige schleppen volle Einkaufstüten, dazwischen rumpeln Autos über das Pflaster der Hauptstraße: Wer an diesem Vormittag die Weißenhorner Innenstadt besucht, kann das Leben darin spüren. „Besser könnte es fasst nicht sein“, sagt Claus Oehme, der Vorsitzende des Gewerbeverbands, und lässt den Blick über die bunten Fassaden der teils liebevoll restaurierten Häuser schweifen. Das neue Bräuhaus, ein Bäcker, ein Metzger, mehrere Modegeschäfte, dazwischen ein Optiker, der Weltladen und auf der anderen Straßenseite der Gasthof „Hasen“ – in der Innenstadt stimmt das Angebot, zumindest aus Sicht der Einzelhändler. Es stünden kaum Läden leer, die Kunden kauften und auch viele Bürger von außerhalb kämen regelmäßig für einen Bummel nach Weißenhorn, sagt Oehme. „Das Städtle ist eine Wucht.“ Eine Wunschliste hat er dann aber doch: einige weitere Parkplätze und ein Fachgeschäfte für Herrenmode.

Längst vorbei scheinen die Zeiten, in denen die Weißenhorner Innenstadt als verschlafen galt – nach den Worten des Gewerbeverbandschefs ist die Stadt inzwischen ein Handelszentrum in der Region. Das beobachten jedenfalls die Verbandsmitglieder: „Man kommt ja mit den Kunden ins Gespräch“, weiß Oehme. Der Befund: Sendener, Illertisser, Vöhringer, Krumbacher und sogar Günzburger shoppen in der Fuggerstadt. Die historisch gewachsene Altstadt besitze einen besonderen Charme – und inzwischen auch ausreichend Gastronomie. Mit dem Barfüßer habe sich eine beliebte Brauereikette angesiedelt. Und Projekte wie die des Restaurators Thomas Mayerhofer hätten das Erscheinungsbild der Hauptstraße positiv geprägt, zum Beispiel renovierte er das 400 Jahre alte Stadthaus (Nummer zwei), in dem heute die „Anziehbar“ untergebracht ist.

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