Rekordjagd auf den höchsten Kirchturm der Welt
Tag der Rose, Antikes und viel Sport: Am Samstag strotzt der Bereich rund ums Münster vor Veranstaltungen.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte man sich am Samstag rund ums Ulmer Münster auf eine kleine Entdeckungsreise begeben. Nicht nur der übliche Wochenmarkt lockte, vielmehr hatten mehrere Gärtnereien den südlichen Münsterplatz beim Tag der Rose in ein leuchtendes und duftendes Blütenmehr verwandelt. Dazu ein liebevoll ausgestatteter Antikmarkt sowie die achte Auflage des Münster-Turm-Laufs rundeten ein ganzes Bündel an Attraktionen ab.
Schon am frühen Morgen kamen die Veranstalter rund um City-Manager Henning Krone zum ersten Mal ins Schwitzen. Ein nächtliches Gewitter hatte die angebrachten Markierungen und Einteilungen für den Rosenmarkt abgewaschen. „Wir mussten alles noch einmal abschreiten und vermessen“ – trotzdem stand Krone am späten Samstagnachmittag glücklich und zufrieden inmitten des bunten Treibens auf dem Münsterplatz. Als der Wochenmarkt abgebaut war, durfte sich dort wer wollte im Stand-up-Paddling oder beim Hockey versuchen. Im Schatten des Stadthauses war obendrein eine große Tanzfläche abgesperrt worden. Wem die sommerlichen Temperaturen noch nicht hoch genug waren, konnte sich hier mit heißen Salsarhythmen vergnügen. „Wir treibens auf die Spitze“ - unter diesem Motto galt es, beim Münster-Turm-Lauf 560 Stufen bis zum Ziel in 102 Metern Höhe zu erklimmen. Mehr als einhundert Starterinnen und Starter gingen in allen Altersklassen für einen guten Zweck ins Rennen. Die erst achtjährige Annika war mit ihrem Papa da. Joachim Beyer hatte sich nicht nur das auffälligste Trikot übergestreift, mit seinen neunundsechzig Jahren war er der Senior im Rennen und lief als Einziger sogar barfuß in die Höhe. Vor einigen Jahren hatte er sich auch beim Einstein-Marathon ohne Schuhe auf den Weg gemacht. „Da hat es mich wegen der kleinen Steine am Donauufer eine Stunde Zeit gekostet“, erzählt Beyer. „Mir tut jetzt noch alles weh.“ City-Manager Henning Krone hatte sich vor zwei Jahren noch selbst am Münster an den Start gewagt. Diesmal beäugte er das Rennen, es gehört übrigens zur deutschen Tower-Running Serie, nur ehrfürchtig. „Die engen Kurven im Turm und der Schwindel“, erklärt Organisator Markus Ebner die besondere Herausforderung des Laufs. Dass der Münster-Turm-Lauf mittlerweile auch internationale Beachtung findet, unterstrich Jakob Mayer aus dem österreichischen Lustenau. Mayer landete vor wenigen Wochen bei der Tower-Running-Weltmeisterschaft in Taipei auf Rang sieben. Am Samstag war Jakob Mayer in Ulm nicht nur der Schnellste, den drei Jahre alten Streckenrekord verbesserte er gleich um acht Sekunden auf überragende zwei Minuten 36 Sekunden. Bei den Damen gab es eine Wiederholungstäterin. Monika Carl, von der LG Welfen, gewann nach 2014 auch diesmal (3:41).
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