Reste eines Traditionsunternehmens kommen unter den Hammer
Neu-Ulm (heo) - Das Inventar der traditionsreichen Grosse Jac Webereimaschinen GmbH in Burlafingen ist so gut wie verkauft, jetzt kommen auch noch Grund und Boden dran: Bei knapp 2,5 Millionen Euro liegt der Marktwert der vier Grundstücke inklusive Fabrikgebäuden, Wohnung und Werkhallen. Per "Zwangsvollstreckung" wird am 20. Januar kommenden Jahres auf dem Neu-Ulmer Amtsgericht ein endgültiger Schlussstrich unter eine 1878 begonnene Tradition gezogen. Ziemlich genau fünf Jahre nachdem die "Hisun Group" aus China in Folge einer ersten Insolvenz 2001 mit Restrukturierung den Bestand in einer Vereinbarung für fünf Jahre garantierte. Die helfende Hand aus China erwies sich als nicht stark genug: Im März dieses Jahres meldete Grosse erneut Insolvenz an. Betroffen von der Pleite waren 59 Arbeitnehmer.
Bereits Mitte des Jahres, so Insolvenzverwalter Hans-Jörg Derra, wurde die letzte Jacquard-Webmaschine in Burlafingen gefertigt. Für den Ulmer Rechtsanwalt kam das erneute Aus der Firma, die einst zu den drei führenden Herstellern von Jacquard-Webmaschinen weltweit zählte, durchaus unerwartet. Denn der chinesische Investor habe zunächst vielversprechend agiert. "Die haben viel Geld in die Hand genommen", sagt Derra über den letztlich glücklosen Investor. Genaue Summen möchte der Anwalt nicht nennen. Der Markt für Strickmaschinen hätte sich als sehr, sehr schwierig erwiesen. Der gescheiterte Investor, die "Qingdao Hisun Garment Group", wirbt nun auf seiner Homepage im Internet ganz offen mit Maschinen aus Deutschland, die er betreibe.
Hatte es die Hisun Group nur auf Know-how aus Deutschland abgesehen? Derra sagt Nein. Der Wille zum Erhalt des Burlafinger Traditionsbetriebs sei ganz klar zu erkennen gewesen.
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