Wildnis in der Stadt: Wie das Zusammenleben funktioniert
Füchse, Marder, Kaninchen, Waschbären und mehr – etwa 1000 derartige Tiere sind aus den Wäldern nach Ulm gekommen und heimisch geworden. Das Zusammenleben kann funktionieren.
Manchmal stehen am frühen Morgen Rehe auf dem Ulmer Hauptfriedhof und fressen Rosen und Kastanien. Füchse sind noch zutraulicher, sie dringen in die Gärten am Stadtrand ein. In der Wilhelmsburg an der Stuttgarter Straße lebte vor kurzem eine Rotte Wildschweine, am Zinglerberg tummeln sich Kaninchen und Waschbären fühlen sich im Örlinger Tal besonders wohl. Wildtiere sind heimisch geworden in Ulm. Max Wittlinger, Leiter des Sachgebiets Forstwirtschaft der Abteilung Liegenschaften und Wirtschaftsförderung der Stadt Ulm, schätzt ihre Zahl auf mindestens 1000. Nach und nach werden es mehr. Wittlinger, schlank, hochgewachsen, 52 Jahre alt, ist Stadtförster. Weil er auch Vorsitzender der Jägervereinigung Ulm ist, rufen die Leute bei ihm an, wenn sie ein Tier in der Stadt entdecken und nicht wissen, was sie tun sollen.
Vorsicht ist geboten, wenn das Zusammenleben funktionieren soll
Eine Gefahr geht Wittlinger zufolge von den Wildtieren nicht aus. In den vergangenen zehn Jahren weiß er von einem Fall, bei dem ein Fuchs einer Frau ins Bein biss. Er hatte sich durch ihre Anwesenheit bedrängt gefühlt und keinen Ausweg gefunden. „Die Gefahr, dass man angegriffen wird, geht gegen Null“, sagt der 52-Jährige. Risiken gebe es dennoch, aber indirekt. Füchse können an Räude oder am Fuchsbandwurm erkrankt sein. Letzterer kann beim Menschen Leberzirrhose hervorrufen. Etwa, wenn das im Garten angebaute Gemüse durch den Kot eines kranken Fuchses verunreinigt ist. Deswegen ließ ein Kindergarten einmal den kompletten Sand der Spielanlage für viel Geld austauschen, sicherheitshalber. Auch das war vor etwa zehn Jahren. Damals, erinnert sich Wittlinger, kamen die ersten Wildtiere nach Ulm. Inzwischen habe die Vorsicht nachgelassen, das Zusammenleben sei normal geworden.
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