Würfeln in der Dunkelheit
Einmal im Monat treffen sich blinde und sehbehinderte Menschen aus dem Landkreis, um miteinander zu spielen. Dabei geht es nicht nur um einen flüchtigen Zeitvertreib
„Das kann nicht sein, du schwindelst doch“, sagt Willi Seiler. Seine Hände streifen über die Würfel. Der Kadeltshofer tastet die kleinen silbernen Erhebungen ab, welche die Augenzahl anzeigen. Sein Blick ist dabei auf die weiße Wand gegenüber gerichtet. „Tatsächlich, du hast eine Straße“, sagt er in Richtung seiner Frau Irene. Sie sitzt neben ihm. „Hab ich’s dir doch gesagt, aber du glaubst es mir ja nicht“, sagt sie und lächelt ihren Mann an. Jeden zweiten Donnerstag im Monat treffen sich sehbehinderte und blinde Menschen im Generationentreff Neu-Ulm. Dort spielen sie gemeinsam einen Nachmittag lang.
Die Sendenerin Petra Schmachtel hat diesen Treff vor fünf Jahren ins Leben gerufen. Meistens spielen sie ein Kartenspiel namens Tutto. Dabei werden Karten aufgedeckt, die anzeigen, was gewürfelt werden sollte. Petra Schmachtel benutzt am liebsten ihre eigenen Knobel – die sind doppelt so groß wie normale. Wenn sie näher rangeht, kann sie noch die Punkte erkennen. „Ich bin genau an der Grenze zur Blindheit“, erklärt die 45-Jährige. Doch ab wann gilt jemand als blind? Rechtlich gesehen, wenn ein Mensch auf dem besser sehenden Auge maximal zwei Prozent von dem wahrnimmt, was jemand mit normaler Sehkraft erkennt.
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