Doppelbelastung: Büffeln und Spiele entscheiden

Ulm Steve Esterkamp hat eine Menge um die Ohren in diesen Wochen, aber irgendwie kriegt der Kapitän alles geregelt. Da war zunächst der Deutschtest im Rahmen seines Einbürgerungsverfahren, den Esterkamp mühelos bestanden hat. In der nächsten Saison wird der noch für drei Jahre an die Ulmer Basketballer gebundene Spieler damit wohl keinen Ausländerplatz mehr beanspruchen. „Um den deutschen Pass kümmert sich jetzt ein Anwalt“, sagt Esterkamp: „Ich habe meinen Teil erledigt.“

Daneben trainiert und spielt der 31-jährige Noch-Amerikaner unter Vollprofi–Bedingungen und nach einem deutschen Spieler wie Steve Esterkamp in der Verfassung dieser Saison und ganz besonders in der Form von gestern würde sich so ziemlich jede Bundesligamannschaft die Finger lecken.

Ziemlich genau drei Minuten waren gegen Würzburg noch zu spielen, als die Partie beim Stand von 63:63 auf Messers Schneide stand. Eiskalt zirkelte Esterkamp den ersten Dreier in den Korb des Aufsteigers und genau 51 Sekunden später noch einen zum 69:65. Der Kapitän wusste natürlich um die Bedeutung dieser Würfe, aber nervös ist ein alter Basketballhase wie Steve Esterkamp in solchen Situationen schon lange nicht mehr. „Ich hatte diese offenen Schüsse und ich weiß, dass ich sie treffen kann“, sagte Esterkamp: „Ich bin schließlich hier angestellt, um Spiele zu gewinnen.“

Zwei Siege fehlen noch zur Teilnahme an der Finalserie, drei weitere zum Traumziel Titel. Die allermeisten Bundesligaspieler sind längst im Urlaub, Steve Esterkamp hat noch nicht gebucht. „Ich bin so lange im Geschäft, dass ich mich darum erst kümmere, wenn die Saison wirklich vorbei ist.“ Was ja noch ein Weilchen dauern kann... (pim)