Wie ein Nadelstich im Gedächtnis
In Pfaffenhofen wird im September das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht. Entworfen hat es der Ingolstädter Künstler Thomas Neumaier
Es soll ein „Störfaktor“ sein, sagt der Künstler Thomas Neumaier. – Seit einiger Zeit durchbohrt ein riesiger Stahlträger das Haus der Begegnung in Pfaffenhofen. Der Koloss ist Teil eines Denkmals für die Opfer des Nationalsozialismus, das Neumaier entworfen hat und das im September eingeweiht wird. Neben dem Stahlträger werden zwei große Bildtafeln und ein Bilderfries die Hauswand des Gebäudes säumen. Darauf zu sehen: Opfer und Täter der NS-Zeit, die in Pfaffenhofen und in der Umgebung lebten.
Eines dieser Opfer der Verfolgung war Pfarrer Korbinian Aigner, der seit 1923 unermüdlich in seinen Predigten gegen die Nationalsozialisten wetterte, ihre Verbrechen zutiefst verurteilte und sich weigerte, die Hakenkreuzflagge zu hissen. Die Folgen waren: zunächst Geldstrafen, dann Strafversetzungen, wenig später wurde Aigner zu einer Haftstrafe verurteilt und schließlich ins Konzentrationslager Dachau verschleppt. Auf einem der berüchtigten Todesmärsche gegen Kriegsende nach Tirol gelang dem Geistlichen – der aufgrund seiner Aquarelle und seiner Apfelbaumzüchtungen auch als „Apfelpfarrer“ bekannt ist – die Flucht. Sein Porträt wird ebenso Teil des Denkmals sein wie das von Theodor Traugott Meyer, der Adjutant und „Schutzhaftlagerführer“ in mehreren Konzentrationslagern war und als verurteilter Kriegsverbrecher 1948 in Danzig hingerichtet wurde.
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