Hansen oder Nyland?
Beim FC Ingolstadt gibt es vor dem Spiel gegen Werder Bremen wegen drei Sperren viele Baustellen. Eine weitere kommt überraschend. Wen stellt Trainer Maik Walpurgis ins Tor?
Als wäre es nicht schon schwierig genug, im richtungsweisenden Heimspiel gegen den SV Werder Bremen (heute, 15.30 Uhr) auf drei gesperrte Stammspieler verzichten zu müssen, hat Maik Walpurgis den Konkurrenzkampf noch zusätzlich geschürt und überraschend offengelassen, wer im Tor des FC Ingolstadt stehen wird.
Seit Walpurgis Trainer des FC Ingolstadt ist, baute er in 18 Spielen auf Martin Hansen. Nur beim 1:0-Heimsieg gegen RB Leipzig verletzte sich der Däne, woraufhin Örjan Nyland die letzten 32 Minuten im Tor stand. Am vergangenen Samstag fiel Hansen wegen eines grippalen Infekts aus und Nyland durfte sich beim 0:3 in Wolfsburg 90 Minuten beweisen. Dessen Leistung scheint Walpurgis trotz der Pleite offenbar gefallen zu haben. „Örjan hat gegen Wolfsburg keinen Fehler gemacht“, sagt der FCI-Trainer, der sich nicht festlegen wollte, wen er gegen Bremen auflaufen lässt. „Wir haben zwei hervorragende Torhüter. Beide haben bewiesen, dass sie Siege festhalten können. Örjan nach seiner Einwechselung gegen Leipzig, Martin gegen Darmstadt, Mainz und in so manchem Heimspiel.“
Hansen bescheinigt Walpurgis eine „hervorragende Mentalität und ein riesiges Herz“. Auch Nyland genieße bei ihm „große Wertschätzung.“ Nylands Bilanz liest sich indes grauenvoll. 16 Bundesligaspiele, die vergangene Saison eingeschlossen, durfte der Norweger bisher von Beginn an bestreiten. Gewonnen haben die Schanzer keine dieser Partien. Umso erstaunlicher ist, dass Walpurgis den Kampf um die Nummer eins nun öffentlich neu ausschreibt. „Ich versuche immer, ein kleines Überraschungsei zu sein“, sagt der FCI-Trainer, „mal gelingt es, mal nicht.“ Hansen selbst, der sich nach seinem grippalen Infekt wieder bei 100 Prozent sieht, betrachtet die Diskussion entspannt. „Einen gesunden Wettbewerb um die Positionen sollte es in einem Fußballteam geben.“ Nur so seien in jedem Training Bestleistungen möglich.
Wer auch immer das Tor hüten wird, steht der FCI vor einem richtungsweisenden Spiel. Für Hansen könnte die Partie gegen die zuletzt starken Bremer „nicht wichtiger sein“. Mit einem Sieg, rechnet Hansen vor, „können wir den Rückstand auf einen Punkt verkürzen, da Mainz in München spielt“. Der FC Augsburg, ebenfalls vier Punkte vor den Schanzern, muss bei Eintracht Frankfurt ran. „Solange es mathematisch möglich ist“, sagt Hansen, „müssen wir an den Klassenerhalt glauben. Das Wichtigste ist, positiv zu bleiben.“
Personal Marvin Matip, Romain Brégerie und Markus Suttner fehlen gesperrt. Moritz Hartmann fällt weiterhin verletzt aus.
Mögliche Aufstellung Hansen – Hadergjonaj, Roger, Tisserand, Jung – Cohen, Morales – Leckie, Groß, Kittel – Lezcano
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