Vergebliches Strecken
Mathew Leckie schießt zwar oft aufs Tor, hat in dieser Saison aber noch nicht getroffen. Warum er dennoch wichtig ist und Gegner Leverkusen ein gutes Omen sein kann.
Die Frage nach seiner Torflaute kann Mathew Leckie wohl langsam nicht mehr hören. Null Saisontore stehen auf dem Konto des Offensivspielers des FC Ingolstadt. Sein letzter Treffer in der Bundesliga gelang dem Australier vor knapp einem Jahr. Am 34. Spieltag der vergangenen Saison durfte er letztmals jubeln. Er traf am 14. Mai 2016 bei der 2:3-Niederlage bei Bayer Leverkusen.
Nun ist es nicht so, dass Leckie nicht in Abschlusssituationen kommt. 46 mal schoss er in der laufenden Saison aufs Tor. Kein anderer Spieler in der Bundesliga gab so viele Torschüsse ab, ohne dabei erfolgreich zu sein. „Es ist natürlich wichtig zu treffen, weil Tore Spiele entscheiden“, sagt Leckie. Ein eigenes Erfolgserlebnis ordnet er dennoch dem Mannschaftserfolg unter. „Für mich ist das Ergebnis wichtig, nicht wer die Tore schießt.“ Trainer Maik Walpurgis schenkt seinem chronisch erfolglosen Stürmer weiterhin das Vertrauen. „Er hat sich in schwierigen Phasen zuletzt als Allrounder bewiesen und durch seine Flexibilität der Mannschaft geholfen“, sagt Walpurgis. „Er hilft dem Team mit seiner Arbeit gegen den Ball und leitet Möglichkeiten ein.“ Zuletzt bewies Leckie Flexibilität und lief etwa gegen Werder Bremen als Linksverteidiger auf, um den gesperrten Markus Suttner zu ersetzen.
Für Leckie könnte sich nun gewissermaßen ein Kreis schließen, da der FC Ingolstadt am Samstag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen und damit die Mannschaft zu Gast hat, gegen die er letztmals erfolgreich war. Die Partie hat freilich nicht nur für Leckie enorme Bedeutung. Auch wenn Walpurgis nicht von einem Endspiel sprechen will, dürfte bei einer Niederlage die letzte Hoffnung auf den Klassenerhalt dahin sein. Der FCI-Trainer gibt sich lieber betont kämpferisch: „Wir wollen mit einem Heimsieg ein klares Zeichen im Abstiegskampf setzen. Es ist eine großartige Gelegenheit, das nächste Ausrufezeichen zu setzen.“ Ziel ist, den Rückstand auf den Relegationsplatz bestenfalls auf einen Zähler zu verkürzen.
Bei diesem Unterfangen muss der FC Ingolstadt erneut auf zwei gelbgesperrte Stammspieler verzichten. Roger dürfte in der Verteidigung von Romain Brégerie, der nach drei Spielen Pause (zweimal rotgesperrt, dann krank) zurückkehrt, ersetzt werden. Für Alfredo Morales könnte im Mittelfeld Max Christiansen eine erneute Bewährungschance erhalten.
Interesse an Platte? Wie die „Bild-Zeitung“ berichtet, ist der FC Ingolstadt an Felix Platte (21) vom SV Darmstadt 98 interessiert. Dem Stürmer gelangen in dieser Saison in sieben Spielen zwei Tore.
Mögliche Aufstellung Hansen – Matip, Brégerie, Tisserand – Hadergjonaj, Christiansen, Cohen, Suttner – Leckie, Groß – Lezcano
Die Diskussion ist geschlossen.