FC Neuburg: Der glorreiche Siebte?
Der FC Neuburg will als siebter Stadtverein Neuburgs Fußball vorantreiben. Primäres Ziel sei die Jugendarbeit, sekundäres eine hochklassige Herrenmannschaft.
Die Stadt Neuburg hat einen neuen Fußball-Verein. Bereits im April wurde der FC Neuburg als siebter Verein im Stadtgebiet gegründet, nun traten die Initiatoren erstmals offiziell in die Öffentlichkeit. „Unser primäres Ziel war und ist es, mit der Gründung des Vereins den Fortbestand der JFG Neuburg zu sichern“, sagte der Vorsitzende Christian Karrer gestern im Gespräch mit der Neuburger Rundschau.
Hintergrund sind Unstimmigkeiten innerhalb der Jugend-Fördergemeinschaft, zu der nach anfänglich fünf Vereinen zwischenzeitlich nur noch der BSV Neuburg, die SpVgg Unterstall/Joshofen und der SC Feldkirchen zählten.
Nach NR-Informationen, Karrer wollte sich dazu nicht äußern, stellte in den vergangenen Monaten der BSV als größter der drei Stammvereine immer wieder Gedanken an, aus dem Verbund auszutreten – was vermutlich das Ende der JFG bedeuten würde. Das jedoch wollen Karrer und seine Vorstandskollegen um jeden Preis verhindern. „Seit der Gründung im Jahr 2005 haben viele Personen unglaublich viel Zeit und Arbeit in die JFG gesteckt. Das wäre dann alles zunichte gemacht und das können wir nicht zulassen“, sagte Karrer, der für sein weiteres Engagement eine Perspektive will und nicht Jahr für Jahr auf die „Willkür der Stammvereine“ angewiesen sein möchte.
Mit der Gründung des FC Neuburg und der in der vergangenen Woche mit einer Gegenstimme beschlossenen Eingliederung in die JFG sei nun ein Instrument geschaffen worden, um diese selbst im Falle des Austrittes eines weiteren Stammvereins am Leben erhalten zu können. „Der FC Neuburg ist jetzt Teil der JFG Neuburg und hat genauso Rechte und Pflichten wie die anderen drei Mitglieder auch“, erklärte Karrer. Allerdings mit einer erheblichen Einschränkung: Mangels Mitgliedern und Spielern kann der Verein noch keine eigene, aktive Jugendarbeit betreiben.
„Es gibt in Neuburg keinen Verein, in dem richtig talentierte Spieler höherklassig, also auf Verbandsebene, aktiv sein können. Diese Plattform wollen wir auf Dauer anbieten. Das ist unser sekundäres Ziel“, meinte Karrer und kann sich gut vorstellen, dass der FC Neuburg in einigen Jahren in der Landesliga spielt. Wege dorthin gäbe es mehrere. Einer davon sei „frühestens in der Saison 2013/14“ die Meldung einer Herrenmannschaft in der B-Klasse, die sich dann Schritt für Schritt nach oben arbeite. Die Fusion oder Kooperation mit einem anderen Verein sei eine weitere Möglichkeit.
„Alles in Rücksprache mit den Stammvereinen“
„Über all das werden wir uns dann Gedanken machen und das wird in Rücksprache mit den Stammvereinen der JFG geschehen. Wir wollen den Neuburger Fußball im Konsens mit diesen nach vorne bringen und niemandem das Wasser abgraben“, sagte Karrer. Daher sei unter anderem vereinbart worden, dass beispielsweise innerhalb der JFG kein Spieler zum FC Neuburg wechselt, der in Neuburg wohnhaft ist. Sollten dagegen „externe Jugendliche“ zur JFG kommen, würden diese künftig eben auf vier statt wie bisher auf drei Stammvereine aufgeteilt werden. Bei A-Junioren, die in den Seniorenbereich wechseln würden, müsse „im Einzelfall und immer gemeinsam mit den Stammvereinen“ entschieden werden.
„Meiner Meinung nach hat in den vergangenen Jahren die Triebkraft gefehlt, den Neuburger Fußball wirklich voranbringen zu wollen. Mit dem FC Neuburg wollen wir das ändern. In den nächsten Jahren wird hier einiges passieren, da bin ich mir sicher“, kündigte Vereinsboss Karrer an.
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