Bombenanschläge in Bangkok: Iran beschuldigt
Anschläge in Bangkok: Nur einen Tag nach Attentaten auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien sind in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mehrere Sprengsätze explodiert.
Bombenanschläge in Bangkok: Nur einen Tag nach Attentaten auf israelische Diplomaten in Indien und Georgien sind in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mehrere Sprengsätze detoniert. Dabei wurde am Dienstag laut Polizei ein vermutlich aus dem Iran stammender Mann schwer verletzt, der selbst einen Sprengsatz geworfen haben soll.
Israel warf dem Iran wie bereits nach den Anschlägen vom Montag vor, hinter den Explosionen zu stehen.
Bangkok: Explosion im Osten der Stadt
Zunächst ereignete sich eine Explosion in einem Haus in einem Wohngebiet im Osten von Bangkok, wie die Polizei mitteilte. Als die Polizei dort eintraf, sah sie drei aus dem Haus fliehende Männer. Einer von ihnen schleuderte einen Sprengsatz auf ein Taxi, das nicht anhalten wollte. Danach versuchte der Mann mit einer anderen Bombe die Polizisten zu treffen und löste eine dritte Explosion aus, bei der ihm selbst die Beine abgerissen wurden.
"Bei dem Verletzten wurde ein iranischer Personalausweis gefunden", sagte der Vizechef der Polizei von Bangkok, Pisit Pisuthisak. Die Polizei fand im Haus einen weiteren Sprengsatz und entschärfte ihn. Der Schwerverletzte wurde in einem Krankenhaus behandelt, nach den beiden anderen Verdächtigen wurde die Fahndung aufgenommen.
Bombenanschläge: Motiv unklar
Die Motive der Verdächtigen waren unklar. Später wurde am Flughafen von Bangkok ein Iraner festgenommen, unklar blieb aber, ob es sich um einen der beiden Flüchtigen handelte. Polizeichef Phrewphan Damapong sagte, es habe eine "Warnung vor einem möglichen Angriff" gegeben. Es sei aber nicht bekannt gewesen, wo dieser sich ereignen sollte. Die iranische Botschaft sei kontaktiert worden, um an "Informationen" zu kommen.
Die thailändische Polizei hatte im Januar einen Libanesen beschuldigt, einen Bombenanschlag in Thailand geplant zu haben und Verbindungen zu der von Syrien und dem Iran unterstützten Hisbollah zu haben. Die USA warnten daraufhin vor möglichen Anschlägen auf Touristenviertel in Bangkok. Nach Angaben der thailändischen Polizei vom Dienstagabend konnte aber zunächst "kein Zusammenhang" zwischen beiden Vorfällen hergestellt werden.
Explosionen in Bangkok: Iran beschuldigt
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak warf dem Iran umgehend vor, hinter den Explosionen in Bangkok zu stehen. "Der Anschlagsversuch in Bangkok zeigt einmal mehr, dass der Iran und seine Verbündeten weiter auf die Mittel des Terrorismus zurückgreifen", erklärte er. Am Montag war bei einem Attentat im indischen Neu Delhi eine israelische Diplomatin schwer verletzt worden. In der georgischen Hauptstadt Tiflis wurde ein ähnlicher Anschlag nur knapp verhindert. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warf dem Iran vor, hinter den beiden Anschlägen zu stecken.
Der indische Innenminister P. Chidambaram sagte am Dienstag, der Autobombenanschlag auf die israelische Diplomatin sei von einem "gut ausgebildeten" Täter verübt worden. Er wollte sich aber nicht darauf festlegen, wer hinter dem Anschlag steht. Der Zustand der Diplomatin ist nach Angaben der Ärzte in Neu Delhi stabil. Bei dem Anschlag haben sich demnach Metallsplitter in mehrere Organe und die Wirbelsäule gebohrt, die aber alle entfernt werden konnten.
Anschläge in Georgien
In Georgien versicherte eine Sprecherin von Staatschef Michail Saakaschwili, die Ermittlungen zur Aufklärung des hätten "oberste Priorität". UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die beiden Anschläge vom Montag und forderte Aufklärung. (afp, AZ)
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