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Kommentar
19.01.2018

Flüchtlings-Doku des KiKA: Die Debatte muss sachlicher werden

Der KiKA ist der gemeinsame Kinderkanal von ARD und ZDF. Auf ihm lief bereits Ende November die umstrittene Doku „Malvina, Diaa und die Liebe“.
Foto: Jens Kalaene, dpa (Archiv)

Die Kika-Doku „Malvina, Diaa und die Liebe“ ist umstritten. Die Diskussion darüber ist befremdlich und wirft ein schlechtes Licht auf die Debattenkultur und auf manche Medien.

Kürzlich erreichte mich eine E-Mail mit dem Betreff: „KiKa Kinderkanal verkuppelt 15 jährige mit Moslem“. „Hallo liebe Redaktion! Warum lese ich nichts in meiner Tageszeitung über den skandalösen Streifen im Kinderkanal KiKa! Muss ich jetzt zusätzlich die Bild abonnieren, um an Informationen zu kommen?“ Der Streifen heißt „Malvina, Diaa und die Liebe“.

Kontroverse Debatte um eine Kinder-Doku

In der vom Hessischen Rundfunk (hr) produzierten Doku, die nur aus O-Tönen besteht, sprechen die 16-jährige Malvina aus Fulda und Diaa, ein aus Syrien geflüchteter 19-Jähriger, über ihre Liebe.

Ihre 17-monatige Beziehung sei eine voller „Hürden“, sagt Malvina, sie gehe „Kompromisse“ ein. Verzichte auf kurze Kleider und Schweinefleisch. Frühe Hochzeit, Übertritt zum Islam und Kopftuch lehnt sie ab. Widersprüche bleiben. Bei Streit gebe meist sie nach, sagt Malvina. Diaa lenke sie oft in eine Richtung, in die sie nicht kommen möchte. Er vertritt Positionen, die die liberale Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor für bedenklich hält.

Für die renommierte Kindermedien-Expertin Maya Götz ist Malvina selbst- und problembewusst. Die Doku kläre auf, wie konfliktbehaftet eine Beziehung zwischen Partnern aus unterschiedlichen Kulturkreisen sein könne. Und so nähmen junge Zuschauer den Film wahr.

„Umstritten“ ist ein zu schwaches Wort für diese Doku: Sie ist höchst umstritten und steht seit Wochen im Zentrum einer heftigen Debatte. Aus Sicht von AfD-Politiker Dirk Spaniel etwa ordnet sich in dem Film eine Deutsche einem Moslem unter. Der Film sei „unerträgliche und gefährliche Propaganda der Staatsmedien“ sowie „unverantwortliche Manipulation und Indoktrination Minderjähriger“.

Was der Fall über die gegenwärtige Debattenkultur zeigt

Man muss über die Doku diskutieren. Selbstverständlich kann man sie kritisieren. Wie aber diskutiert wurde, ist befremdlich und wirft ein schlechtes Licht auf die gegenwärtige „Debattenkultur“ und auf manches Medium. Vor allem auf Facebook, das seinem Ruf als „Fake-News-Schleuder“ traurige Ehre macht, und auf die Bild-Zeitung. Die Debatte zeigt:

1. Hierzulande werden Debatten immer hysterischer geführt; nicht auf Grundlage von Fakten, sondern von Meinungen und Ideologien.

2. Es sind die Vereinfacher jedweder Couleur, deren polemische, teils menschenverachtenden Meinungsbeiträge im Internet die Stoßrichtung einer Debatte bestimmen.

Im Falle der KiKA-Doku entwickelte sich die Debatte in rechten und verschwörungstheoretischen Blogs und Internetplattformen. Unter anderem, weil der KiKA, ein Gemeinschaftsprogramm von ARD und ZDF, Diaas Alter mit 17 und nicht mit 19 angab. Die Doku hat sämtliche Zutaten für einen Shitstorm: Im öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen werde, finanziert von „Zwangsgebühren“, eine Islamisierung propagiert.

Die Fehler der Öffentlich-Rechtlichen

KiKA und hr haben Fehler gemacht: Man hätte die Doku zwingend in einen erklärenden Kontext einbetten müssen. Zum Beispiel mit einer Sendung im Anschluss, die naheliegende Fragen thematisiert.

Man hätte sich nicht nur den Ausweis Diaas zeigen lassen sollen, sondern auch seine Internet-Aktivitäten genau überprüfen müssen: Dann wäre aufgefallen, dass er die Facebook-Seite des Islamisten Pierre Vogel geliked hat. Das macht ihn nicht zum Islamisten, allerdings zum falschen Protagonisten einer TV-Doku für Zehn- bis 13-Jährige.

Der hr erklärte dazu, man sei „sehr irritiert“, habe jedoch „in Gesprächen und Interviews mit Diaa in den vergangenen Monaten den Eindruck gewonnen, dass er kein Islamist ist“. Notwendige Erklärungen, eine Einbettung in den Kontext – das hat der hr erst nach all den Aufregungen geliefert. Am Samstag wiederholte er die Doku. Eingebettet in den Talk „Engel fragt – Spezial“, an dem Dirk Spaniel, Lamya Kaddor, Maya Götz, der Pädagoge Thomas Mücke und hr-Fernsehdirektorin Gabriele Holzner teilnahmen. Michael Hanfeld von Faz.net kommentierte: „Fünf Diskutanten waren geladen, vier gaben eine positive Einschätzung des Films ab, und ein Kritiker trat auf – von der AfD.“

Moderator Philipp Engel diskutierte im „Hessischen Rundfunk“ (hr) kürzlich unter anderem mit dem AfD-Politiker Dirk Spaniel und der renommierten Kindermedien-Expertin Maya Götz über die Doku. Der hr hatte sie für den KiKA produziert.
Foto: HR/Benjamin Knabe (Archiv)

Versachlichung ist notwendig

Immerhin: Es war der Versuch einer Versachlichung. Und die ist dringend nötig. Möglich wird sie durch seriöse Recherche und sachliche Berichterstattung, wie sie in vielen Zeitungen zu beobachten war. Dabei ist nicht zu berichten für seriöse Medien ebenfalls eine Option. Die Deutsche Presse-Agentur entschied sich dafür. Gegenstand des Streits sei zunächst die nicht korrekte Altersangabe Diaas gewesen und der KiKA habe sich korrigiert, heißt es. Man halte sich offen, noch zu berichten: Darüber, was eine derartige Lappalie auslösen könne.

Der Evangelische Pressedienst berichtete erst, nachdem für ihn eine „Relevanzhürde“ überschritten gewesen sei: Den MDR, der die Federführung über den KiKA hat, hatten Beschwerden erreicht.

Und die Bild? Veröffentlichte etwa den Artikel „Alter falsch, Name falsch – Experten warnen vor Flüchtlings-Doku auf KiKa“. Zitiert wird eine (!) Psychologin: „Aus meiner Sicht kann man den Film 12-, 13- oder 14-jährigen Kindern in der Schule zeigen, anschließend mit ihnen diskutieren. Für kleinere Kinder ist er absolut ungeeignet und pädagogisch äußerst fragwürdig“, sagte sie. Im Artikel steht zudem, der Name Diaa sei „offenbar eine Ableitung seines Nachnamens“; er heiße „Mohamed“. Abgesehen vom geringen Erkenntniswert dieser Information hätte eine Nachfrage beim hr ergeben, dass er „Mohamed Diaa“ heißt; Diaa ist sein Rufname.

Er hat inzwischen (Mord-)Drohungen „sowohl aus der rechten Szene als auch von Salafisten“ erhalten, so der hr. Diaa und Malvina stehen nach Polizeiangaben zeitweise unter Polizeischutz. Am Mittwoch mahnte ein Polizeisprecher aus Fulda eine verantwortungsvolle Berichterstattung an.

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