Mann betrog 16 Frauen gleichzeitig
In Österreich wurde ein 28-jähriger Heiratsschwindler festgenommen. Seine Ausbeute: vier Ehefrauen, zwölf Freundinnen, vier Kinder. Zwei der Frauen sind schwanger.
Es muss ein ganz schöner Schock sein, wenn man über ein soziales Netzwerk feststellt, dass da noch eine „andere Frau“ ist. Eine Frau, die nicht nur den gleichen Nachnamen trägt, sondern vor allem denselben Ehemann zu haben scheint. So erging es laut Daily Mail der Wienerin Sonja M. Also kontaktierte sie die „andere Frau“ und ging zur Polizei. Die Landespolizeidirektion Wien gab daraufhin ein Fahndungsfoto des gemeinsamen Ehemanns heraus.
Heiratsschwindler benutzte unterschiedliche Namen
Etliche Frauen meldeten sich, mit dem Ergebnis: Der 28-jährige Sonko Tijan aus Gambia war seit 2010 in Österreich mit mindestens 15 Frauen zusammen – und das mehr oder weniger gleichzeitig. Mit drei von ihnen ist er sogar verheiratet. Aus den zahlreichen Beziehungen hat er vier Kinder, zwei der Frauen sind gerade schwanger.
„Wie er das gemanagt hat, keine Ahnung“, sagte Kontrollinspektor Thomas Keiblinger, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Wien unserer Redaktion. Sonko Tijan müsse in den vergangenen rund vier Jahren immer mindestens in drei bis vier Beziehungen gleichzeitig gesteckt haben. Der 28-Jährige selbst macht dazu nach wie vor keine Angaben. Er befindet sich seit seiner Festnahme am 2. Oktober am Wiener Flughafen in Untersuchungshaft. Das Motiv des Mannes steht allerdings bereits fest: Geld. „Er hat bei den Frauen seine Armut in den Vordergrund gespielt“, berichtet Keiblinger. Eine Freundin habe er sogar mit in seine afrikanische Heimat genommen, um sie von der finanziellen Notlage seiner Familie zu überzeugen. Mit dieser Masche soll er insgesamt Wertgegenstände und Bargeld im Wert von mindestens 38 000 Euro zusammenbekommen haben.
Auf seinen „Beutezügen“ benutzte der 28-jährige Casanova unterschiedliche Namen, gab sich mal als „Tijan Bojang“, mal als „Junior Crang“ aus. Nur so war es möglich, dass er gleich mehrmals heiraten konnte. Die Frauen – die jüngste war 22, die älteste 44 Jahre alt – sprach er überall an: in Diskotheken, im Park oder in der Straßenbahn. Dabei wartet in Gambia eigentlich auch noch seine erste Ehefrau mit mehreren Kindern auf ihn…
Dem Afrikaner drohen mehrere Jahre Haft
Sechs der österreichischen Frauen haben inzwischen Anzeige erstattet, unter anderem wegen Betrugs, schweren Betrugs, gewerbsmäßigen Betrugs, Veruntreuung und Diebstahls. Das Wiener Gebietskrankenhaus und der Arbeitsmarktservice hätten ebenfalls Anzeige erstattet, wie die Polizei mitteilt. Denn der Mann habe sich mithilfe von fremden Ausweisen sowohl ärztliche Dienstleistungen als auch Arbeitslosengeld erschlichen. Insgesamt werden dem 28-Jährigen neun Delikte zur Last gelegt.
„Dem Mann drohen nun mehrere Jahre Haft“, sagte Polizeisprecher Keiblinger. Außerdem würden Zivilprozesse und Unterhaltskosten auf den Afrikaner zukommen. Das mit den Unterhaltskosten könnte schwierig werden. Nach Angaben der Polizei ist Sonko Tijan „offiziell ohne Beschäftigung“. Er habe lediglich als DJ gearbeitet und Flyer verteilt.
Wie Blick.ch berichtet, soll es sich bei dem Afrikaner um einen Asylbewerber handeln. Trotzdem finde das Gerichtsverfahren in Österreich statt und auch die Haftstrafe müsse der 28-Jährige in Österreich verbüßen, so die Polizei. Danach könnte es allerdings sein, dass Sonko Tijan in sein afrikanisches Heimatland abgeschoben werde.
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