Heidi Klum schickt gleich zwei Mädchen heim
In der neunten Folge von GNTM 2013 verwandelten sich Heidis Mädchen in mystische Waldfeen, Männer und Aliens. Und wer in der Werbung dabeiblieb, war klar im Vorteil.
Diesmal ist alles anders bei Germany’s Next Topmodel 2013. Die erste große Entscheidung gibt es gleich am Anfang: Seit der letzten Sendung warten Jacqueline und Leonie – welches der beiden Mädchen darf drinbleiben?
Wer erinnert sich nicht daran, wie Heidi Jacqueline höchstpersönlich abgeholt hat, damals in der Kirche, Jacqueline im Nikolauskostüm? Das alles kommt jetzt wieder hoch: Denn Jacqueline muss gehen.
Naja, immerhin hat Heidi ihr inzwischen einen etwas cooleren Style verpasst. Das „Gefühl von Sexyness und Weiblichkeit“, laut Heidi sehr wichtig für ein Model, hat sie aber nicht verinnerlicht.
Der nächste Tag in L.A. beginnt ohne Jacqueline, aber dafür mit einer zweifelhaften Überraschung: Andre J. steht vor der Tür, nach eigener Aussage „das erste afroamerikanische, männliche Model, das es aufs Cover der Vogue geschafft hat“. Aber ist das wirklich ein Mann? Die Mädchen zweifeln, Sabrina findet das schwarze Model mit Rauschebart und langen, geglätteten Haaren „gruselig“.
GNTM 2013 wird zur Verwandlungsshow
„Er sieht aus, wie eine Mischung aus Ziege, Mensch und Frau und Mann“, sagt die 16-jährige Lovelyn. Dann passt er ja zum Thema der Sendung. Es ist die große „Transformation Edition“.
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Und die erste Aufgabe hat es gleich in sich: „Ihr werdet Jungs sein“, kreischt Andre. Luise zieht sich eine Mütze über und guckt Andre gleich mal ins Dekolleté. Auch die anderen Mädchen versuchen sich – mehr oder weniger erfolgreich – als Buben.
Doch das war nur die Übung, denn das erste Casting steht an. Trippelnd und auf High-Heels führt Mensch-Ziege Andre die Mädchen ins hektische L.A. Für die deutsche Zeitschrift Joy sollen sie in fremde Rollen schlüpfen – vom „Sexy Nerd“ bis zum „Hippie Girl“.
Marie spielt einen Möchtegern-Star – und gewinnt. Kein Wunder, sie ist ja auch irgendwie in Wirklichkeit einer... Als Belohnung darf sie für Joy einen durchtrainierten Mann in den Hotelpool schubsen.
Heidis Mädchen bei GNTM 2013 posieren zur Geisterstunde
Um Mitternacht ziehen die Mädchen in den düsteren Wald von Los Angeles. Starfotograf Kristian Schuller wartet für ein Shooting zur Geisterstunde. „Wie ein stolzer Pfau“ sollen sie an den mächtigen Ästen eines knorrigen Baums hängen. Und da ist er auch schon, der erste Zickenalarm. Christine beschwert sich über ihr giftgrünes Kleid, kann sich kaum auf ihr Shooting konzentrieren. Auch die anderen Mädchen werden fast grün vor Ärger. „Das ist eine totale Kindereinstellung“, klagt Sabrina genervt und vermutet, dass Christine „zu Hause das Prinzesschen“ sei.
Und Heidi? Die nutzt das Shooting, um sich ein bisschen an Maike zu rächen – auf sie wartet ein rotes Kleid: „Ich würde sie jedes Mal gerne in was Rotes stecken“, sagt die Model-Mama mit diabolischem Grinsen. In einer der vergangenen Sendungen war Maike noch verzweifelt in Tränen ausgebrochen, als sie rot tragen musste. „Wenn ich rot höre und Maike, raste ich aus“, meint Lovelyn mit rollenden Augen. Doch gleich darauf muss sie ihre Rivalin loben: Maike macht eine super Figur im Baum, alle sind begeistert – sogar sie selbst.
Am nächsten Morgen geht es gleich weiter mit dem stressigen Modelleben: In Downtown L.A. castet Opel die Mädchen für einen neuen Werbespot. „Be part of the gang“ ist das Motto, und Luise wagt sich als erstes auf die staubige Straße. Der Regisseur ist begeistert: „Du hast Mut zur Hässlichkeit“, ruft er mit strahlen Augen und lobt Luise für ihre „spackigen Blicke“. Bevor die anderen Mädchen dran sind – erstmal Werbung.
Und anscheinend geht Pro7 davon aus, dass die GNTM-Zuschauer allesamt die Werbung nutzen, um sich neue Joghurt-Gums oder das nächste Glas Chardonnay zu holen. Denn prompt läuft neue Opel-Spot – mit Lovelyn auf einem kanarievogel-gelben Flitzer in der Hauptrolle. Da waren die Werbeeinnahmen wohl wichtiger als Spannung für den Zuschauer.
Das Casting jedenfalls geht nach der Pause munter weiter.
Rassismus-Vorwürfe bei GNTM 2013
Hinter den Kulissen fängt es an zu brodeln. Während die dunkelhäutige Lovelyn draußen mit vollem Einsatz Basketball spielt, Breakdance zeigt und tanzt, sagt Maike ihre Meinung: „Die suchen das typische deutsche Mädel, glaub ich, weil das ne deutsche Automarke ist.“ Die anderen Mädchen sind entsetzt: Rassismus-Alarm bei Germany’s Next Topmodel. Als Lovelyn zurückkommt, trifft sie Maikes Aussage direkt ins Herz, sie weint. „Ich habe mich so angestrengt“, meint sie traurig.
Zum Glück sind die Juroren auf Lovelyns Seite: "Sie bringt Internationalität mit ein“, jubelt der Regisseur. Gleich darauf steht fest: Lovelyn gewinnt. Aber nach der Werbung ist das ja keine Überraschung mehr. Reicht es jetzt, wenn man sich nur noch die Werbung bei GNTM anschaut?
Lieber nicht. Dann würde man viel zu viele Zickereien verpassen. Denn Maike ist seit ihrer Aussage über Lovelyn noch unbeliebter, die Mädchen sammeln Gründe für ihren Rauswurf. Sabrina lästert am meisten über Maike und findet auch gleich noch ein Argument gegen sie: „Maike fehlt einfach die Oberweite.“
Gleich darauf steht auch schon der entscheidende Live-Walk an. Dreimal muss jedes Mädchen laufen: „Sinnlich, männlich und wie ein Alien“, verlangt Heidi – und gibt ihnen noch einen guten Rat mit auf den Laufsteg, auf den die Models vermutlich nie selber gekommen wären: „Wer wagt, der gewinnt.“
Maike ist als eine der ersten dran: Diesmal nicht in rot, sondern in einem engen, weißen Anzug. Die anderen inspiriert das zu einem neuen Spitznamen: „Maike Jackson“. Nach und nach beantwortet jedes Mädchen auf seine Weise die schwierige Frage: Wie läuft denn bitteschön ein Alien?
Eine halbe Stunde vor Ende steht fest: Leonie bangte schon zu Beginn der Sendung, jetzt ist sie endgültig raus. Für acht Mädchen geht es weiter, bis zum Finale sind es noch fünf Wochen.
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