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Bamf-Affäre: Was wusste die Kanzlerin?

Kommentar Von Rudi Wais
04.06.2018

Bremen ist nur ein Synonym für Systemversagen und Pflichtvergessenheit in der Flüchtlingspolitik. Die Frage ist: Was wusste Kanzlerin Merkel in der Bamf-Affäre?

Peter Altmaier ist ein Minister, wie Angela Merkel ihn sich wünscht: überall einsetzbar, jederzeit verfügbar – und bis zur Selbstverleugnung loyal. Wenn der umtriebige Saarländer die Schuld für die vielen Pannen und Fehlentscheidungen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nun dem früheren Innenminister Thomas de Maizière in die Schuhe schiebt, tut er das nicht ohne Rücksprache mit der Kanzlerin. Im Bemühen, nur ja nicht selbst in den Skandal hineingezogen zu werden, stempeln sie einen Mann zum Sündenbock, den sie auf dem Gipfel der Flüchtlingskrise selbst entmachtet haben.

Formell mag de Maizières Innenministerium damals weiter für die „Flüchtlingslage“ verantwortlich gewesen sein, wie es im Behördenjargon heißt. Faktisch war es längst das Kanzleramt. Angela Merkel hatte ihren Vertrauten Altmaier zum Flüchtlingskoordinator der Regierung ernannt, ihm dazu einen eigenen Stab eingerichtet und mit dem Prozessoptimierer Frank-Jürgen Weise überdies einen Mann an die Spitze des Bundesamtes befördert, der die überforderte Behörde auf Effizienz trimmen sollte. Die drei zentralen Akteure der deutschen Flüchtlingspolitik waren damit identifiziert: die Kanzlerin, die die Tore weit geöffnet hatte, ihr Amtschef Altmaier, der unter dem Druck der hohen Flüchtlingszahlen dafür sorgen sollte, dass der Politik die Dinge nicht über den Kopf wachsen – und der Manager Weise, der in seinem Reformeifer damals von einer Million Asylverfahren sprach, die das Amt im Jahr bearbeiten könne, zehnmal so viele wie bis dahin – als ob sich Flüchtlinge einfach wegverwalten ließen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel unterhält sich bei der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier.
Foto: Kay Nietfeld, dpa

Wer wann von den Auffälligkeiten in Bremen und anderen Außenstellen wusste, wird sich möglicherweise nie ganz aufklären lassen. Zu groß war der Berg an Verfahren, zu lax das Controlling, zu hoch die Fehlerquote bei den Entscheidungen. Die Fäden für Angela Merkels liberale Flüchtlingspolitik aber wurden im Kanzleramt gezogen und nicht im Innenministerium, auch wenn Altmaier noch so trotzig das Gegenteil behauptet.

Menschen lassen sich nicht einfach wegverwalten

Er weiß: Wenn er jetzt Fehler einräumt, einen staatlichen Kontrollverlust gar, wird das zwangsläufig der Kanzlerin angelastet, wenn er sich wegduckt, steht sie schutzlos auf der Bühne. Das erklärt auch, warum die CDU partout keinen Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Bremer Affäre will: Er müsste dann auch die Kanzlerin vorladen, und bei der AfD ist die Neigung groß, aus dem Ausschuss ein Tribunal über Angela Merkels Flüchtlingspolitik zu machen.

Natürlich wusste sie, was im Bundesamt im Argen liegt, vielleicht nicht im Detail, aber zumindest in groben Zügen – im vergangenen Jahr hat Weise der Kanzlerin in zwei Gesprächen sein Leid über das Chaos in der Behörde geklagt, deren Leiter er selbst einmal war. Und wie Altmaier versucht auch Weise alle Verantwortung beim Innenministerium abzuladen, das es mit der Aufsicht über das Bundesamt nicht so genau genommen habe und dessen Mitarbeiter einfach habe machen lassen. Dabei sollte auch er wissen: Wer mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf andere deutet, der zeigt gleichzeitig mit drei Fingern auf sich selbst.

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Binnen weniger Wochen ist Bremen zum Synonym für Systemversagen und politische Pflichtvergessenheit geworden. Horst Seehofer, der neue Innenminister, ist zwar erkennbar um Aufklärung bemüht, solange die Kanzlerin jedoch auf Tauchstation bleibt, ihr Adlatus Altmaier alles abstreitet und auch der smarte Frank-Jürgen Weise sich nur irgendwie durchzuschlängeln versucht, wird das Vertrauen in den Rechtsstaat, seine Vertreter und Verfahren weiter erodieren. An einem Untersuchungsausschuss führt deshalb kein Weg vorbei.

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Die Diskussion ist geschlossen.

04.06.2018

k. brenner

Der Kommentar bringt die Problematik auf den Punkt. Mir kommt es fast so vor, als würde Frau Merkel sich darüber die Hände reiben, dass manche Medien und viele SPD- und Oppositionsabgeordnete die ganze Schuld ihrem ehemaligen Widersacher in die Schuhe schieben.

04.06.2018

Sehr geehrter Herr Wais, was soll ich sagen /schreiben?

Sie haben die wesentlichen Komponenten des in m.A. Asylskandals benannt. Eine stimmige Analyse.

Die Kanzlerin, die sich öffentlich am 5.9.2017 exponiert erklärt hatte, hatte sich damit auch an die Spitze eines der wichtigsten politischen Punkte Europas gesetzt. Das bleibt. Und darin ist sie auch zu messen.

Aus der Erkenntnis, dass die Aufgabe eine „Kapitänsaufgabe“ war, hatte sie, die Kanzlerin unglaubliche Unterstützung hunderttausender Bürger, die angepackt hatten, Hilfen bereitgestellt hatten usw. .

Der Part einer stimmigen staatlichen Organisation, irgendwie fehlt er. Hans-Jürgen Weise als Prozesoptimierer, der diesen Job wohl neben seiner Aufgabe als Arbeitsamt-Chef hätte erledigen sollen. Womit die Aufgabe an sich bereits abgewertet worden war.

Und dann die „Entmachtung“ des Innenministers de Maiziere, so war der Tenor damals, durch die Ernennung von Altmeier und die Verschiebung der gesamten Aufgabe ins Kanzleramt.
Und das war es?

Ist es nicht so, dass die sich so exponiert gebende Kanzlerin wirklich NICHT daran zu messen ist, was sie von Zeitpunkt zu Zeitpunkt erfahren hatte; sondern daran, was sie damals hätte erfahren müssen? Wie konnte die Kanzlerin ohne durchgehenden Informationsfluss ihren Anspruch auf das „WIR“ vom 5.9.2017 umsetzen?

Oder ist sie dann, erkennbaren Schwierigkeiten aus dem Wege gehend, nicht politisch abgetaucht. In der Folge, dass nunmehr Sündenböcke für viele gravierende Fehler gesucht werden. Natürlich nicht in ihrem Umkreis

NEIN, die Kanzlerin war und ist für den gesamten Bereich verantwortlich. Wenn notwendiger Wissensstand nicht vorhanden gewesen sein sollte, dann um so schlimmer.

Die Personen de Maiziere, Weise und Altmeier sind ihre Entscheidungen. Sie, die Kanzlerin, die angeblich haat machen lassen, ist die einzig Verantwortliche. Sie hat sich aus ihrem anfänglichen „WIR“ ausgeklinkt.

Und das ist es, was ich kritisiere. Sie hat zu verantworten, dass seit Jahren zu oft wehrhafte Demokratie hintertrieben wird. Sie war und ist kein demokratisches Vorbild.
Mit ihrer politischen Verweigerung hätte sie gut daran getan, als abgewählte Kanzlerin, nicht noch einmal für dieses Amt zu kandidieren.

Sie fassen es zu recht zusammen, Herr Wais: „ … abstreiten … durchschlängeln … Vertrauen weiter erodieren.
AN EINEM UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS FÜHRT DESHALB KEIN WEG VORBEI.“

Ich danke Ihnen für Ihren Kommentar.