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Heiligsprechung
18.12.2015

Das Wunder der Mutter Teresa

Die 1997 gestorbene Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa wird heiliggesprochen.
Foto: Tim Brakemeier (dpa)

Für ihre Verehrer ist die Heiligsprechung von Mutter Teresa nur noch eine Formalie. Der Papst aber muss seine Entscheidung auf Fakten stützen – auf ein Wunder.

Als Papst Franziskus im September 2014 Albanien besuchte, da erzählte er seine Geschichte über die Begegnung mit Mutter Teresa. Es war das Jahr 1994, Bischöfe und Ordensleute trafen sich im Vatikan zu einer Synode. Während der Sitzungen saß Mutter Teresa unmittelbar hinter Jorge Mario Bergoglio, dem damaligen Weihbischof von Buenos Aires. „Ich bewunderte ihre Kraft, die Entschiedenheit ihrer Äußerungen. Sie ließ sich von den Bischöfen einfach nicht beeindrucken und sagte, was sie sagen wollte“, erzählte Franziskus. Im Scherz fügte er dann hinzu: „Wäre sie meine Obere gewesen, hätte ich Angst vor ihr gehabt.“

Nun wird der Papst aus Argentinien die Ordensschwester albanischer Herkunft heiligsprechen. Mutter Teresa, mit bürgerlichem Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu, starb 1997 im Alter von 87 Jahren in Kalkutta. Schon zu Lebzeiten war die Gründerin des Ordens der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ wie eine Heilige verehrt worden. Die kleine, zierliche Frau und ihre Mitschwestern – landestypisch gekleidet im weißen Sari mit blauem Saum – sammelten buchstäblich in den Rinnsteinen der Elendsviertel der Zwölf-Millionen-Stadt ausgesetzte Babys, Halbverhungerte, Malaria- und Leprakranke auf. Auch der Todkranken nimmt sich der 1950 gegründete Orden in mehr als 500 Armen- und Krankenhäusern weltweit an. Das erste Sterbehaus errichtete Mutter Teresa neben einem Tempel, nachdem eine Klinik sie abgewiesen hatte, als sie mit einem Sterbenden dort hinkam.

Mutter Teresa wird seit 2003 als Selige verehrt

Trotz ihres täglichen Umgangs mit Elend, Krankheit und Tod sei sie immer heiter gewesen, berichtete die Marktoberdorferin Gabriele Einsle, die ihr mehrfach begegnet war. Dies sei damit zu erklären, dass sie „in jedem hilflosen Menschen Jesus erkannt“ habe, sagte sie vor Jahren in einem Vortrag in ihrer Heimatgemeinde. Die mittlerweile über Achtzigjährige lebt im französischen Compiegne in der „Arche“, einer Gemeinschaft von Menschen mit und ohne geistige Behinderungen. Bei der Verwirklichung eines solchen Projekts in Indien lernte sie Mutter Teresa 1969 kennen – eine „einfache, tatkräftige Frau“.

Seit dem 19. Oktober 2003 wird sie von der katholischen Kirche als Selige verehrt. Der Termin für die Heiligsprechung steht noch nicht endgültig fest, anvisiert ist der 4. September in diesem Jahr. Einen Tag später feiert die katholische Kirche das Gedenken an die Friedensnobelpreisträgerin von 1979. Doch mit solchen profanen Ehrungen hat die Heiligsprechung im Vatikan nichts zu tun. Es geht um Übernatürliches, Unerklärliches. Es geht um Wunder, die wissenschaftlich bestätigt sind.

Am Donnerstag ließ der Vatikan in sehr offiziösem Italienisch verlauten, dass der Heiligsprechung von Mutter Teresa nichts mehr entgegensteht. Im täglichen Bulletin, das das Pressebüro des Heiligen Stuhls veröffentlicht, war zu lesen, dass der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Angelo Amato, bei Franziskus zur Audienz war. Dabei stimmte der Papst der Veröffentlichung von vier Erlassen zu. Einer davon betraf ein Wunder, das durch die Selige Teresa von Kalkutta bewirkt worden sei. Kenner der Materie verstanden: Es ist so weit, Mutter Teresa wird heiliggesprochen.

Das von Papst Franziskus genehmigte Wunder betrifft einen heute 42 Jahre alten Ingenieur aus Brasilien. Er soll am 9. Dezember 2008 durch das Zutun der künftigen Heiligen von einer eigentlich unheilbaren Krankheit geheilt worden sein. Die Kardinäle der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen segneten den minutiösen Prüfungsprozess ab, bei dem erst sieben Ärzte und anschließend auch eine Theologenkommission ihre Zustimmung gaben. Man mag es glauben oder nicht: Die sofortige Heilung des Mannes ist demnach auf die Anbetung von Mutter Teresa zurückzuführen.

Mutter Teresa soll einen 35-jährigen Brasilianer vor dem Tod gerettet haben

Der damals 35-Jährige aus der brasilianischen Diözese Santos sollte am 9. Dezember 2008 operiert werden. Ärzte hatten multiple Hirnabszesse und einen durch einen Tumor ausgelösten Wasserkopf diagnostiziert, eine Nierentransplantation war bereits vorgenommen worden. Die Lebenserwartung des erst seit kurzem verheirateten Mannes war offenbar extrem gering. Er lag, als die Operation beginnen sollte, im Koma. Wie es heißt, verzögerte sich die Operation aus technischen Gründen, der Chirurg verließ den OP-Saal, um eine halbe Stunde später wieder zurückzukehren. Wie der Vatikan mitteilt, habe der Arzt den Patienten dann aufrecht auf dem OP-Bett sitzend, wach und bei Bewusstsein angetroffen. „Was mache ich hier?“, soll der wenige Augenblicke zuvor noch todkranke Mann gefragt haben. „In 17 Jahren Dienst habe er so etwas nicht erlebt“, gab der Chirurg zu Protokoll. Er habe keine wissenschaftliche Erklärung für den Fall. Der brasilianische Ingenieur erfreut sich bis heute angeblich bester Gesundheit.

Die wundersame Heilung, so ist man im Vatikan überzeugt, sei durch das Wirken Mutter Teresas vonstattengegangen. Insbesondere am Tag der Operation beteten die Ehefrau des Kranken und Familienangehörige zusammen mit einem Priester in der Krankenhaus-Kapelle zur seligen Schutzpatronin der Unheilbaren und Sterbenden. Mit seiner Genehmigung vom Donnerstag entschied nun auch Papst Franziskus: Es war ein Wunder Mutter Teresas, das den Kranken heilte.

Ein Brief von Mutter Teresa, den der Kemptener Rechtsanwalt Thomas Hock vor 13 Jahren bei einem Losverkauf in seiner Pfarrei gewonnen hat, wird nun wohl fast den Wert einer Reliquie bekommen. Schon damals hatte sich der glückliche Gewinner sehr gefreut über das persönliche Erinnerungsstück an die Friedensnobelpreisträgerin. 30 Lose zu je fünf Euro hatte er gekauft – „ich musste gewinnen!“ Jetzt freut er sich noch mehr. Bis heute liegt das Dankschreiben für eine Spende mit der Unterschrift von Mutter Teresa in seinem Tresor und eine gerahmte Kopie hängt zu Hause an der Wand.

Kritiker zweifeln an dem Wunder

Trotz aller Verehrung, die Mutter Teresa überall in der Welt genießt, gab es auch Kritik von Wissenschaftlern. In einer Studie unter der Leitung des angesehenen Psychologieprofessors Serge Larivée von der kanadischen Universität Montreal wird das „Wunder“ der Heilung einer Frau mit einer Zyste im Unterleib, mit der die Seligsprechung begründet wurde, auf den Einsatz von Medikamenten zurückgeführt. In der Studie ist auch von „katastrophalen und unhygienischen Zuständen“ in den Sterbehäusern des Ordens die Rede.

Mutter Teresa selbst quälten bis zu ihrem Tod schwere Glaubenszweifel. Kurz vor ihrem zehnten Todestag veröffentlichte der Postulator in ihrem Seligsprechungsprozess – entgegen ihrem Wunsch – Briefe, in denen sie von „Dunkelheit“, „Einsamkeit“ und „Leere“ schrieb, die sie erleide. „Wenn es keinen Gott gibt, kann es auch keine Seele geben. Wenn es keine Seele gibt, dann Jesus – bist auch du nicht wahr“ heißt es einmal.

Die dunkle Seite der Mutter Teresa thematisiert auch missio, das Internationale katholische Missionswerk: „Die Erfahrung der Verlassenheit Jesu im Garten Getsemani und am Kreuz wird zu ihrer eigenen“, heißt es auf der Website von missio. „Für Mutter Teresa der bedrückende Preis ihrer radikalen Nachfolge Jesu.“

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