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  3. Afghanistan: Der schlimmste Taliban-Anschlag seit Kriegsbeginn

Afghanistan
24.04.2017

Der schlimmste Taliban-Anschlag seit Kriegsbeginn

Afghanen legen an einer Gedenkstätte in Kabul Blumen für die Opfer des Massakers ab.
Foto: W. Kohsar, afp

Massaker beim Gebet: Terroristen ermorden 140 unbewaffnete Soldaten und stürzen das Land in neue Unsicherheit

„Zielt auf die Köpfe“, schrien die Angreifer, als sie den Speisesaal des Armee-Hauptquartiers stürmten. „Sie töteten viele meiner Freunde“, erzählt der 19-jährige Überlebende Mohammed Kurban. Der junge Rekrut konnte sich mit einem Sprung aus dem Fenster retten. Andere waren weniger glücklich. Mehr als 140 Soldaten starben bei dem Anschlag der Taliban auf das afghanische Corps 209, das in Masar-i-Scharif stationiert ist und mit der Bundeswehr zusammenarbeitet, die unweit im Camp Marmal noch einige hundert Kräfte stationiert hat.

Der militärische Großverband der afghanischen Armee mit 30000 Angehörigen ist für die Sicherheit großer Teile Nord-Afghanistans zuständig. Der einst ruhige Teil des Landes hat sich zu einem zwischen den Taliban und der Armee schwer umkämpften Gebiet entwickelt. Ende 2016 griffen die Aufständischen das deutsche Konsulat in Masar-i-Scharif an. Die etwa 150 Kilometer entfernt gelegene Stadt Kundus wurde bereits zweimal von den Taliban überrannt.

Terror in Nord-Afghanistan ist inzwischen an der Tagesordnung, doch der Anschlag auf die Kaserne in Masar zeigt eine neue Dimension der Brutalität in dem inzwischen 16-jährigen Krieg zwischen der Regierung in Kabul und den Aufständischen. Es ist eines der schlimmsten Attentate seit dem Sturz der Taliban 2001.

Überlebende berichteten, die zehn Angreifer hätten ihre Opfer aus nächster Nähe im Stil einer Hinrichtung erschossen. Die Moschee der Militärbasis, in der ein großer Teil der Soldaten dem traditionellen Freitagsgebet beiwohnte, glich einem Schlachthaus mit blutbeschmierten Böden und Wänden. Die meisten der getöteten Soldaten waren unbewaffnet, als die Attentäter das Feuer auf sie eröffneten. Nach Angaben eines Mitglieds der Provinzregierung gab es in Masar nicht einmal genug Särge für die vielen Toten. Die Taliban brüsteten sich damit, dass mehrere Deserteure unter den Angreifern waren, sodass die Attentäter unbehelligt in das Innere des Lagers vordringen konnten. Die Islamisten veröffentlichten ein Foto der mutmaßlichen Täter, gekleidet in Armee-Uniformen.

Der grausame Anschlag wirft ein Schlaglicht auf den desolaten Zustand der afghanischen Armee. Finanziell gestützt durch den Westen sind die Afghanen nach dem Ende der Nato-Kampfmission gegen die Taliban weitgehend auf sich gestellt. Die Verluste der afghanischen Armee sind so hoch, dass sie deren militärische Stärke unterminieren. Allein im letzten Jahr kamen mehr als 6700 afghanische Soldaten ums Leben. Beunruhigend ist zudem die hohe Zahl der Deserteure. Afghanistans Armee verliert jeden Monat 5000 Soldaten durch Fahnenflucht und Tod. Hingegen werden jeden Monat nur 3000 neue Soldaten rekrutiert.

Vor gut einer Woche hatte die USA im Osten Afghanistans die größte konventionelle Bombe der Welt auf einen vermuteten Unterschlupf der Terrorgruppe Islamischer Staat abgeworfen, doch der Anschlag auf die afghanische Armee in Masar zeigt, dass die Taliban weiterhin die größte Bedrohung für die Sicherheit am Hindukusch sind.

Besserung ist nicht in Sicht: Die Friedensgespräche mit den Aufständischen sind festgefahren. Afghanistans Ex-Präsident Hamid Karsai forderte vor kurzem, die Taliban als „eine Realität“ in Afghanistan anzuerkennen. Russland hat sich in den vergangenen Monaten den Taliban angenähert. In den achtziger Jahren hatten die Russen sie noch bitter bekämpft. Der Westen sieht das neue Engagement Russlands in Afghanistan kritisch und hat eine Einladung Moskaus zu Friedensgesprächen in Afghanistan ausgeschlagen.

Gleichzeitig mehren sich die Hinweise drauf, dass die USA unter Präsident Donald Trump ihre rund 9000 Soldaten in Afghanistan wieder aktiv am Kampf gegen die Taliban beteiligen wollen, anstatt vor allem Trainingsaufgaben zu erfüllen. US-Drohnenangriffe und Luftkampfeinsätze haben in den letzten Wochen stark zugenommen. Afghanistan könnte so bald erneut zu einem Stellvertreter-Kriegsschauplatz zwischen den USA und Russland werden.

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