Beamte verdienen in Bayern mehr als in anderen Bundesländern. Die Wahrheit ist aber auch: Die Kosten im Freistaat sind besonders hoch.
Kollege B. erklärt sich die Diskrepanz zwischen den Gehältern der bayerischen Beamten und denen ihrer Kollegen in anderen Bundesländern so: Beim FC Bayern, sagt er, verdienen die Spieler ja auch deutlich besser als bei Hertha BSC. In der Gehaltsliga der Landesbeamten liegt Bayern ebenfalls schier uneinholbar vorne – allerdings weniger durch eigenes Zutun als durch fremdes Unterlassen.
Während notorisch klamme Länder wie Berlin oder das Saarland in den vergangenen Jahren Nullrunde an Nullrunde gereiht haben, hat der prosperierende Freistaat seine Beamten kontinuierlich an der allgemeinen Einkommensentwicklung teilhaben lassen. Nicht zuletzt deshalb sind die Wartezeiten auf den Bürgerämtern in Augsburg kürzer als in Berlin und die Listen der Bewerber, die sich für eine Stelle im Staatsdienst interessieren, länger.
Vergleich berücksichtigt die Kaufkraft nicht
Trotzdem hinkt der Einkommensvergleich des DGB an einer entscheidenden Stelle – er berücksichtigt die Kaufkraft nicht. Ein junger Polizist im teuren München, zum Beispiel, verdient zwar ein paar hundert Euro mehr als sein Kollege in Mecklenburg. Besser leben aber kann er davon nicht.
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