Merkel will sich für Hilfsbereitschaft nicht entschuldigen: "Dann ist das nicht mehr mein Land"
Mit ihrer Entscheidung, Flüchtlinge aus Ungarn in Deutschland aufzunehmen, hat sich die Bundeskanzlerin nicht nur Freunde gemacht. Wie sie die Kritik kontert.
Mit deutlichen Worten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Kritik zurückgewiesen, sie hätte mit ihren Entscheidungen in der Asylpolitik Menschen geradezu nach Deutschland eingeladen. "Wenn wir uns jetzt noch entschuldigen müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land", sagte die Regierungschefin am Dienstag in Berlin.
Merkel sagte, sie sei noch immer überzeugt davon, dass der Impuls der richtige war, Flüchtlinge aus Ungarn aufzunehmen. Die Kanzlerin hatte am vorvergangenen Wochenende entschieden, Asylsuchende, die in Budapest ausharrten, in Deutschland aufzunehmen. Unter anderem aus der Schwesterpartei CSU hagelte es dafür Kritik.
Merkel: Aufnahme der Ungarn-Flüchtlinge war kein Fehler
Merkel verwies auf die Hilfsbereitschaft der Menschen in München, die die Flüchtlinge empfangen und mit dem Nötigsten versorgt haben. Sie akzeptiere eine Argumentation nicht, bei der diesen Menschen gesagt würde, "es war ein Fehler, dass ihr die Leute freundlich empfangen habt am Münchener Hauptbahnhof und nun könnt ihr sehen, was ihr davon habt", sagte Merkel.
Die Regierungschefin verteidigte auch die Entscheidung, für Syrien-Flüchtlinge Abschiebungen nach der Dublin-Regelung ist das zuständige EU-Land auszusetzen. Schon rein praktisch könne "man uns doch keinen Vorwurf machen, dass wir keinen nach Ungarn zurückgeschickt haben", sagte Merkel. Dies binde derart viele Ressourcen, dass ankommende Menschen nichts mehr zu essen hätten, weil Mitarbeiter nur damit beschäftigt wären, Leute zurückzuschicken, sagte sie. epd
Die Diskussion ist geschlossen.
Nein, Frau Merkel muss sich nicht dafür entschuldigen, dass sie freundliche Worte gefunden hat für in Not geratene Menschen.
Das verzwickte ist, dass sie in 10 Jahren Kanzlerschaft nicht bereit war, das, was sie angeblich politisch wollte, auch organisatorisch durchzusetzen. Aktuell geht es darum, dass Freiwillige z.T. Großartiges leisten. Und unsere Bundesregierung sich den selber beschworenen Notwendigkeiten verweigert.
Wo sind die politischen Macher, die in Deutschland notwendigste Maßnahme umsetzen. Die Macher, die eben nicht die Stadt München allein lassen.
Wo war und ist die Solidaritätin Richtung Lampedusa/Italien, griechische Inseln/Griechenland, Syrien und den Ländern, um Syrien herum -arme Länder- die Millionen Flüchtlinge längst aufgenommen haben.
Frau Merkel und ihre Regierung haben einen beschämendes Chaos angerichtet.
In Deutschland und in der EU. Auf europäischer Ebene hätten bereits vor Jahren Pläne entwickelt werden müssen. Nichts ist geschehen, seit dem "arabischen Frühling" vor 5 Jahren.
Es ist unglaublich, wie sich Frau Merkel für gute Worte auf die eigene Schulter klopft. Und vor dem, was sie mit ihrem Nichts-Tun angerichtet hat, das System der drei Affen bemüht.
Sie, Frau Merkel, hat großartig versagt.
Möglicherweise hat Frau Merkel recht. Das ist nicht (mehr) ihr Land.
Nach einer bewundernswerten Haltung in der Griechenlandkrise beschwört sie eine Krise in Deutschland herauf.
Oder ist das alles nur ein perfider Plan? Denn Herr Seehofer schwenkt nahezu zeitgleich vom polternden Berseker zum extrem besorgten Flüsterer um und spricht in einem Interviw gar von der Möglichkeit einer Krisensituation.
Wenn ich sonst kein grosser Fan von Angela Merkel bin, hat sie in diesem Punkt recht.
Auch wenn sich jetzt bestimmt wieder viele melden mit der Meinung, wir sollten nicht so viele Flüchtlinge aufnehmen gebietet es uns die Menschlichkeit, diesen eine sichere Zuflucht zu gewähren. Leider wissen heutzutage viele nicht mehr, was ein Krieg für Schrecken mit sich bringt und deshalb sollten sich genau diese Menschen mal lieber überlegen, was sie für Anstregungen unternehmen würden, um selbst in einem solchen Fall in Sicherheit zu sein.
Uns geht es gut, vielleicht viel zu gut und haben uns an einen Wohlstand gewöhnt, um Verständnis für die Flüchtlinge aufzubringen. Aber wer a bisserl Herz hat, dem schadet es auch nicht davon etwas abzugeben.