Münchner Erzbischof fordert Reduzierung der Flüchtlingszahlen
Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx fordert eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen. "Deutschland kann nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen", sagte er.
Reinhard Marx fordert eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen. "Deutschland kann nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der "Passauer Neuen Presse" (Samstagsausgabe). Es gehe nicht allein um Barmherzigkeit, sondern auch um Vernunft. Die Flüchtlingsfrage müsse fair gegenüber allen Beteiligten, auch mit Blick auf die Verantwortung in Europa, gemeistert werden.
Zugleich betonte Marx, dass Barmherzigkeit keine Grenzen kenne. "Jeder, der europäischen Boden betritt, muss anständig behandelt werden und ein faires Verfahren erhalten." Fluchtursachen müssten bekämpft werden, illegale Einwanderung müsse über Kontingente in legale verwandelt und die Aktivität der Schleuser unterbunden werden. Marx warnte dabei vor einem Militäreinsatz im Nahen Osten. Der werde die Probleme nicht nachhaltig lösen, sagte er. "Die militärische Option ist immer die Schlechteste von allen."
Erzbischof Marx: Merkel handelt durchdacht
Marx verteidigte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die wegen ihrer Flüchtlingspolitik immer mehr in die Kritik gerät. Er habe "höchsten Respekt" vor ihrer Politik, ihrem Mut und ihrer Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. "Sie handelt nicht blauäugig, sondern durchdacht." Kritik übte er dagegen an der rechtspopulistischen AfD: "Überlegungen, an den Grenzen auf wehrlose Flüchtlinge zu schießen, sind inakzeptabel und menschenfeindlich."
Auch die Gewalt und Stimmungsmache gegen Flüchtlinge in der Bevölkerung erschreckten ihn sehr, sagte Marx. Es würden nicht nur Brandsätze geworfen, sondern es fange schon viel früher an, mit der Verrohung der Sprache etwa: "Wir erleben Hetze gegen Fremde, bis in bürgerliche Kreise hinein." Dabei werde der Eindruck erweckt, dass es einfache Antworten auf die Flüchtlingszuwanderung gibt. "Aber einfache Antworten sind keine Lösung", mahnt der Kardinal. (epd)
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