Passagiermaschinen fliegen täglich über Krisengebiete
Der Überflug von Krisengebieten wie der Ostukraine ist nicht unüblich. Auch der Irak und Afghanistan werden täglich überquert. Andere Airlines umflogen die Ostukraine trotzdem.
Es ist nicht unüblich, dass Passagiermaschinen Krisengebiete überfliegen. Gerade entlang der russisch-ukrainischen Grenze herrscht reger Flugverkehr. Die Luftstraße von Europa nach Malaysia ist eine der wichtigsten Verbindungen nach Asien und Australien.
Passagiermaschinen haben keine Raketenwarnsysteme
Auch der Irak und Afghanistan werden täglich überflogen, wie der Vorstand von Cockpit, Markus Wahl, bestätigt. "Wenn es denn keine konkreten Hinweise gibt, dass es gefährlich ist, solche Gebiete zu überfliegen, in einer großen Höhe, dann ist es tatsächlich tägliche Routine."
Raketenwarnsysteme gibt es laut Wahl für Passagiermaschinen nicht. Es gebe solche Warnsysteme, die aber dem militärischen Bereich vorbehalten seien. "In normalen Passagierflugzeugen gibt es solche Warnsystem im Moment auf jeden Fall nicht."
Ob solche System einen möglichen Abschuss verhindert hätten, ist nicht klar. Das könne man erst bewerten, so Wahl, wenn man wisse, was geschehen sei. "Solche Ausrüstungen kosten natürlich auch immer sehr viel Geld. Aber ich glaube, darüber jetzt zu spekulieren, ist noch deutlich zu früh. Jetzt muss man erst einmal abwarten, was genau geschehen ist."
Nach Absturz von MH17: Luftraum über Ostukraine gesperrt
Nach dem Absturz von Flug MH17 haben die Behörden den Luftraum über der Ostukraine gesperrt. Die ukrainische Vorgabe gelte bis auf Weiteres, erklärte die europäische Luftraumaufsicht Eurocontrol am Donnerstag.
Einige internationale Fluggesellschaften umfliegen schon seit Wochen die umkämpften Krisengebiete in der Ostukraine. So mieden beispielsweise Air France und British Airways ukrainisches Gebiet, während Flüge der Malaysia Airlines, der niederländischen KLM, der Thai Airways sowie der Lufthansa bislang noch durch den ukrainischen Luftraum geführt worden waren. Auch die polnische Airline LOT gab am Freitag an, schon länger an der Ukraine vorbei zu fliegen.
Die Lufthansa und andere Fluggesellschaften reagierten umgehend auf den Absturz und änderten ihre Flugrouten nach Asien. Der ostukrainische Luftraum werde bis auf weiteres weiträumig umflogen, sagte ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt.
Laut der russischen Agentur Itar-Tass meiden bereits seit Ausbruch der Ukraine-Krise vor Monaten die Flugzeuge von Singapore Airlines, Finnair, Korean Airlines und Asiana ukrainischen Luftraum. fla- mit dpa
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