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Diplomatie
03.08.2017

Politkrimi: Menschenraub im Tiergarten

Trinh Xuan Thanh

Entführung eines Geschäftsmanns und Ex-Funktionärs belastet Verhältnis zwischen Deutschland und Vietnam. Die Bundesregierung reagiert hart und weist einen Diplomaten aus

Zu Hause ist Trinh Xuan Thanh in Ungnade gefallen. Doch als er am vorletzten Sonntag im Berliner Tiergarten unterwegs ist, in der Nähe des Kanzleramtes, wähnt sich der vietnamesische Geschäftsmann in Sicherheit. Sein Asylantrag ist noch in Bearbeitung. Dann geht plötzlich alles ganz schnell. Zeugen beobachten, wie mehrere Männer – laut der Zeitung taz tragen sie Waffen – den 51-Jährigen und eine zweite Person in ein Auto verfrachten. Ob auch sie entführt wurde, ist nicht bekannt.

Fest steht nur, dass Thanh eine Woche später in Vietnam verhaftet wird. Angeblich hat er sich selbst gestellt. In Hanoi wird erzählt, Thanh sei nach der Aktion im Tiergarten mit dem Auto – angeblich mit Diplomatenkennzeichen – über die Grenze nach Frankreich gebracht worden. Von Paris ging es dann mit dem Flugzeug nach Vietnam.

In Deutschland sagte der Name Trinh Xuan Thanh bislang kaum jemandem etwas. In Vietnam, einem der letzten kommunistischen Ein-Parteien-Staaten, war in letzter Zeit dagegen sehr viel über ihn zu hören und zu lesen. Thanh war bis vergangenen Sommer nicht nur Geschäftsmann, sondern auch Führungskader der Kommunistischen Partei (KP) und Abgeordneter im Nationalparlament. Dann aber fiel er, wegen Korruption oder warum auch immer, in Ungnade.

Ihm wurde zur Last gelegt, als Chef einer Tochterfirma des staatlichen Öl- und Gaskonzerns Petro-Vietnam für Verluste von umgerechnet etwa 125 Millionen Euro verantwortlich zu sein. Thanh verlor alle Ämter. Von seinem Managerposten wurde er entlassen. Den Sitz im Parlament hat man ihm aberkannt. Später wurde er auch aus der Partei ausgeschlossen.

Trotzdem gelang es ihm, nach Deutschland zu kommen, wo er Anfang der 1990er Jahre schon einmal gelebt hatte. In Berlin kaufte er sich, so heißt es in Hanoi, ein schönes Haus. Und er hielt sich auch nicht zurück mit Kritik am Chef der vietnamesischen KP, Nguyen Phu Trong. Nachdem die dortigen Behörden seinen neuen Aufenthaltsort erfahren hatten, versuchten sie, Thanhs Auslieferung zu erreichen. Zwischen Deutschland und Vietnam gibt es dafür kein Abkommen, aber die Beziehungen zwischen beiden Staaten sind eigentlich gut.

Der 95-Millionen-Einwohner-Staat in Südostasien gilt als eines der aufstrebenden Länder in der Region. Als einer der Sondergäste war Ministerpräsident Nguyen Xuan Phucim vergangenen Monat sogar beim G20-Gipfel in Hamburg dabei. Seine Delegation hakt nach. Fragt, was mit dem Auslieferungsgesuch sei. Die Bundesregierung verweist auf rechtsstaatliche Verfahren.

Da beschließt die vietnamesische Führung offenbar, die Sache in die eigene Hand zu nehmen. Als die ersten Hinweise eingehen, ist die Bundesregierung entsetzt. Am Dienstag sind sich die deutschen Behörden sicher: Die vietnamesische Führung hat den Ex-Funktionär entführt. Botschaft und Geheimdienst sollen Hand in Hand gearbeitet haben. Das Auswärtige Amt bestellt den Botschafter ein. Staatssekretär Markus Ederer verlangt von ihm eine Stellungnahme. Außerdem fordert er, dass Thanh unverzüglich nach Deutschland zurückreisen darf. Er setzt dem Botschafter eine Frist bis Mittwochmittag. Diese verstreicht ohne eine Antwort.

Gestern dann fordert die Bundesregierung den Vertreter des vietnamesischen Nachrichtendienstes an der Botschaft auf, binnen 48 Stunden auszureisen. Außenamts-Sprecher Martin Schäfer sagt, der Vorgang könne „die Beziehungen zwischen Deutschland und der Sozialistischen Republik Vietnam massiv negativ beeinflussen“. Und er droht mit politischen und wirtschaftspolitischen Konsequenzen. Auch deutsche Entwicklungsprojekte sollen nun auf den Prüfstand. (dpa)

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