Was bedeuten Kernschmelze, GAU und Super-GAU?
In Japan herrscht nach dem starken Erdbeben Angst vor einer nuklearen Katastrophe. Doch was bedeuten Kernschmelze und GAU?
In Japan herrscht nach dem starken Erdbeben Angst vor einer nuklearen Katastrophe. Doch was bedeuten Kernschmelze und GAU?
GAU steht für den "größten anzunehmende Unfall". Die Abkürzung bezeichnet den schwersten, unter Einsatz aller Sicherheitssysteme noch beherrschbaren Störfall in einem Kernkraftwerk. Die Umwelt wird dabei nicht über die zulässigen Grenzwerte hinaus mit Strahlen belastet. Wird ein Unfall jedoch nicht mehr beherrschbar und der Reaktorkern schmilzt und der Druckbehälter birst, wird von einem "Super-GAU" gesprochen.
Bei einer Kernschmelze erhitzen die Brennstäbe
Bei einer Kernschmelze erhitzen sich die Brennstäbe so sehr, dass sie ihre feste Form verlieren. Im ummantelten Brennstab befindet sich der Stoff, der gespalten wird - also Uran oder Plutonium. Zur Kernschmelze kann es etwa kommen, wenn Kühl- und Sicherungssysteme gleichzeitig oder kurz nacheinander ausfallen. Wenn das Kühlwasser absinkt, überhitzt der Reaktorkern, und die Brennstäbe werden beschädigt. Der Kern wird so heiß, dass die Schmelzmasse sich durch die Stahlwände des Reaktorbehälters frisst. Damit wird eine große Menge Radioaktivität in dem Schutzgebäude rundherum freigesetzt.
Im Endstadium frisst sich der geschmolzene Kern durch die Wände des Reaktors, so dass radioaktive Stoffe nach Außen gelangen - wie bei dem bislang größten bekanntgewordenen Unfall in einem Atomkraftwerk 1986 in Tschernobyl. Mit einer Kernschmelze gehen häufig Dampf- und Wasserstoffexplosionen einher. dpa
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