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  4. Augsburg: Projekt "InGym": Deutsch lernen und auf dem Gymnasium bleiben

Augsburg
23.01.2019

Projekt "InGym": Deutsch lernen und auf dem Gymnasium bleiben

Im Peutinger Gymnasium in Augsburg gibt es das Schulprojekt InGym. Gute Sprachkenntnisse helfen den Schülern in allen Fächern weiter.
Foto: Bernhard Weizenegger (Archivfoto)

Für Migrantenkinder, die die Sprache nicht beherrschen, bleibt oft nur die Mittelschule. Das Projekt "InGym" am Augsburger Peutinger-Gymnasium soll das ändern.

Ein halbes Jahr entscheidet über die Zukunft von Anamika, Eduard, Aishe und ihren Klassenkameraden. Schaffen sie es, in dieser Zeit so gut Deutsch zu lernen, dass sie dem regulären Unterricht folgen können, dürfen sie weiterhin das Gymnasium besuchen. Zusammen mit 22 anderen sind die Jugendlichen Teil der "InGym"-Klasse am Peutinger-Gymnasium in der Augsburger Innenstadt.

Heute steht Grammatik auf dem Programm. Lehrerin Christine Stakenborg schmeißt den Tageslichtprojektor an und legt eine Folie auf. Ein typischer Lückentext, die Schüler müssen die richtigen Präpositionen finden. Für Martina ist das kein Problem. Sie ist mit 16 eine der Ältesten in der Gruppe, ihr Deutsch ist schon recht flüssig. Sie meldet sich selbstbewusst, weiß, dass es "ich warte an der Bushaltestelle" heißt. Auch die Geschwister Aishe und Achmet, sie 15, er zwölf, können dem Unterricht gut folgen. Achmet stockt zwar noch schüchtern, bevor er die Antwort sagt, aber er meldet sich immer wieder, will am Unterricht teilnehmen.

Seit Februar 2016 läuft die Pilotphase von "InGym"

Das Pilotprojekt hat sich bisher bewährt: Seit Februar 2016 haben Migrantenkinder, die noch nicht gut Deutsch sprechen, in den Übergangsklassen aber eine gewisse Begabung zeigen, die Möglichkeit, an "InGym" teilzunehmen. In München, Nürnberg, Regensburg, Würzburg und am Peutinger-Gymnasium in Augsburg läuft die Pilotphase. Hier bekommen die Kinder ein halbes Jahr lang intensiven Deutsch-Unterricht und dürfen in der übrigen Zeit als Hospitanten am Regelunterricht teilnehmen.

Sind sie danach gut genug, um aktiv am Unterricht am Gymnasium mitzumachen, dürfen sie bleiben. Die anderen gehen stattdessen auf weiterführende Schulen wie die Realschule. Die meisten schaffen es aber: "80 Prozent der Schüler sind bei uns geblieben", sagt Schulleiter Stephan Lippold über frühere Gruppen. In diesem Schuljahr hat der vierte Durchgang "InGym" begonnen.

Lehrerin Christine Stakenborg weiß, wie hart die Schüler für ihren Erfolg arbeiten. "Sie leisten Erstaunliches", sagt sie und scheint sich selbst darüber zu wundern, dass die Schüler in einem halben Jahr ihre geringen Sprachkenntnisse auf ein so hohes Niveau bringen können, um am Unterricht teilzunehmen. Für sie und ihre Kollegen, die für die "InGym"-Klassen zuständig sind, bedeutet der Kurs eine Menge zusätzlichen Aufwand. Sie müssen sich das Arbeitsmaterial zusammensuchen und versuchen permanent, das Projekt weiterzuentwickeln. "Aber die Motivation der Schüler entschädigt für die zusätzlichen Leistungen", bilanziert die Lehrerin.

Große Motivation während der Deutschstunden

Tatsächlich herrscht im Klassenzimmer während der Deutschstunden eine fast schon unheimlich eifrige Atmosphäre. Die Jugendlichen hören der Lehrerin aufmerksam zu, keiner macht Quatsch oder unterhält sich mit dem Nachbarn, und stellt sie eine Frage, melden sich gleich mehrere. Das mag zum einen daher rühren, dass Stakenborg es schafft, den Schülern selbst bei falschen Antworten zu vermitteln, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Zum anderen liegt es natürlich auch am Konzept des Projekts: Die Kinder wissen, dass dies ihre Chance ist, sich bestmöglich in das deutsche Schulsystem einzugliedern.

Als das Pilotprojekt startete, stellten die Hälfte der "InGym"-Schüler Kinder, die aus ihrer Heimat geflohen waren. Die anderen 50 Prozent waren aus dem Ausland nach Deutschland gezogen, weil die Eltern hier Arbeit gefunden hatten. Das Projekt, erzählt Schulleiter Lippold, sei im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise entstanden. "Gerade die geflüchteten Kinder waren aber oft so traumatisiert, dass sie eigentlich nicht für die Schule bereit waren", sagt er.

Für Christine Stakenborg zählt nur, wer die Aufnahmeprüfung geschafft hat und in ihrer Klasse sitzt. "Ich beobachte sie aufmerksam, aber ich frage nicht nach, was sie erlebt haben", sagt sie. Wenn die Kinder reden wollten, würden sie von selbst auf sie zukommen, zum Beispiel am Wandertag.

Viele Kinder von Arbeitsmigranten

Mittlerweile hat sich die Zusammensetzung der Gruppen etwas geändert. Es besuchen mehr Kinder von Arbeitsmigranten die Klassen als Kinder, die geflohen sind. Die 16-jährige Martina zum Beispiel, die schon fast fließend Deutsch spricht, erzählt, dass sie vor kurzem mit ihrer Familie aus Bosnien gekommen ist. Neben ihr sitzt Milena aus Serbien, auch 16 Jahre alt. Sie war auf der Mittelschule, der Lehrer der Übergangsklasse hat sie gefördert und für "InGym" empfohlen.

Als Martina, Milena und ihre Klassenkameradinnen schon längst in der Pause sind, erzählt Stakenborg noch von Irina. Vor der Deutschstunde hatte sie sich kurz auf dem Gang mit dem Mädchen unterhalten. Irina sei mit großen Lücken gekommen und durfte nach "InGym" auf der Schule bleiben. "Jetzt ist sie in Mathe eine der Besten." Ist das Stolz, den man aus Stakenborgs Stimme hört? Vielleicht. Auf jeden Fall wirkt die Lehrerin extrem zufrieden mit ihren "InGym"-Schützlingen.

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