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Torhüter Simon Jentzsch muss beim Pokalspiel gegen RB Leipzig passen. Für ihn steht heute Abend sein Stellvertreter Mohamed Amsif im Tor.
Augsburg Die Überraschung war den Spielern des FC Augsburg ins Gesicht geschrieben, als ein Fernsehteam nach dem Abschluss-Training vor dem heutigen (19 Uhr) Pokalspiel bei RB Leipzig blaue Badeschlappen mitbrachte. Es waren einige der 5000 Original-Flip-Flops, die der Regionalligist am Wochenende in der Leipziger Innenstadt als „Original Augsburger Pokalschlappen“ verteilen hatte lassen.
Dort, in der Geburtsstadt des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), läuft vieles anders, seit 2009 der österreichische Energy-Getränke-Milliardär Dietrich Mateschitz mit seinem innovativen Unternehmen Red Bull ins Fußballgeschäft in Sachsen eingestiegen ist. RB heißt nicht Red Bull, sondern RasenBallsport, da der DFB eine Namensgebung zu Werbezwecken verbietet. In einigen Jahren will Mateschitz mit RB Leipzig in der Bundesliga mitspielen.
Leipzig darf man nicht an der Spielklasse festmachen
Dafür investiert er Millionen. Derzeit ist RB Leipzig Zweiter in der Regionalliga Nord. Aber in der ersten Pokalrunde warf man den VfL Wolfsburg – damals hatte die Marketing-Abteilung in der Stadt Wolfsfallen-Attrappen aufstellen lassen – mit 3:2 aus dem Wettbewerb. Darum nimmt Trainer Jos Luhukay die Sachsen ernst und machte den Schlappen-Scherz nicht mit: „Wir konzentrieren uns auf das Spiel. Leipzig darf man nicht an der Spielklasse festmachen, da stehen viele Spieler mit Zweitliga-Niveau im Kader.“ Luhukay ist auch aus eigener Erfahrung gewarnt. In der ersten Runde gewann der FCA gegen den Drittligisten RW Oberhausen erst nach Verlängerung mit 2:1. Deshalb wurde die Mannschaft gestern Abend im Mannschaftshotel in Leipzig auch mittels ausführlicher Videoanalyse auf das Spiel eingestellt.
Gar nicht mit dabei waren Torhüter Simon Jentzsch (35) und Mittelfeldspieler Axel Bellinghausen (28/Oberschenkelverhärtung). „Ich hätte gerne gespielt, aber der Finger hat reagiert und die Ärzte haben mir geraten zu pausieren“, erklärte Jentzsch. Der Torhüter hatte mit seinem angebrochenen Ringfinger beim 1:1 gegen Bremen Pizarro und Co. mit seinen Paraden zur Verzweiflung gebracht. Heute muss sein Stellvertreter Mohamed Amsif (22) ran. Jentzsch ist vor dem Rollentausch nicht bange: „Mo macht das schon.“ Auch Torwart-Trainer Zdenko Miletic hat deswegen keine schlaflose Nacht: „Mo muss einfach sein Ding runterspielen. Er muss konzentriert sein, aber locker bleiben.“ Amsif bleibt gelassen: „Ich versuche, das Spiel zu genießen.“ Der Ersatz von Jentzsch steht fest.
Für Bellinghausen („Auf Biegen und Brechen wäre es gegangen, aber das Risiko ist zu groß“) wird wohl Tobias Werner spielen. Ob Luhukay noch andere Veränderungen vornehmen wird, wollte er nicht verraten. Er will unbedingt ins Achtelfinale: „Wir sind der Favorit.“
Die Leipziger Schlappen waren bei den FCA-Spielern durchaus gefragt. Dominik Reinhardt will mit ihnen heute nach einem Sieg duschen, Kapitän Uwe Möhrle will sie verschenken: „Die bekommt mein Hund zum Spielen.“
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