England setzt gegen die Ukraine auf Wayne Rooney
Für den EM-Co-Gastgeber Ukraine geht es im Spiel gegen England um alles. Beim Gegner aber kommt ausgerechnet jetzt Wayne Rooney zurück.
England setzt auf die Rückkehr von Rotsünder Wayne Rooney, die Ukraine bangt um Torjäger Andrej Schewtschenko - beim EM-Duell um alles oder nichts stehen die Stürmerstars im Mittelpunkt. "Das ist das größte Spiel der Geschichte unseres Landes, weil es die letzte Chance ist, ins Viertelfinale zu kommen", erklärte Ex-Bundesligaspieler Andrej Woronin etwas pathetisch vor dem entscheidenden EM-Gruppenspiel gegen Favorit England am Dienstag in Donezk (20.45 Uhr/ARD). Die Ukraine braucht unbedingt einen Sieg, um nicht wie Co-Gastgeber Polen in der Vorrunde schon zu scheitern. England genügt dagegen bereits ein Punkt, um sicher das Viertelfinale zu erreichen.
Rooney darf gegen die Ukraine erstmals nach seiner Rotsperre bei dieser EM mitspielen. "Ich kann es in seinen Augen sehen, dass es ihn juckt, da raus zu gehen und seine Leistung zu bringen", sagte Kapitän Steven Gerrard, "hoffentlich kann er wirklich gut spielen und den Unterschied für uns machen".
Doch auf Rooney lastet viel Druck. In seiner Abwesenheit bastelte Nationalcoach Roy Hodgson eine junge Truppe um Andy Carroll und Danny Welbeck, die in den englischen Medien bereits als Wunderknaben gepriesen werden. Einer von beiden muss nun für Rooney aus der Startelf weichen. "Natürlich erhöht das den Druck auf mich. Aber es ist doch gut, Konkurrenz zu haben und ich weiß, dass ich mein Bestes geben muss, um ins Team zu kommen und dort auch zu bleiben", erklärte "Roo" demütig, "das ist doch super für die Mannschaft."
Die Euphorie in der Ukraine nach dem 2:1-Auftaktsieg gegen Schweden ist erst einmal verflogen. Nur knapp 1000 Zuschauer kamen zum öffentlichen Training ins Metalurg-Stadion, nur ab und zu hallten "Ukraina, Ukraina"-Rufe über die halbleeren Sitzreihen. Auch deshalb hoffen Schewtschenkos Mitspieler auf den Doppeltorschützen des Auftaktspiels. "Er ist in jedem Spiel sehr wichtig für die Ukraine. Wir wissen nicht, ob er spielen kann oder nicht, aber jeder hofft, dass er fit wird", sagte Woronin.
Im zweiten Spiel trifft Schweden auf Frankreich
Frankreichs Trainer Laurent Blanc hat seine Spieler davor gewarnt, den Gegner Schweden und die Situation in der Gruppe D vor dem letzten Vorrundenspiel auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir müssen sehr gut vorbereitet sein, ein Spiel gegen Schweden verlangt so etwas immer. Wir dürfen Schweden nicht unterschätzen", sagte der 46-Jährige einen Tag vor der EM-Partie am Dienstagabend (20.45 Uhr/EinsFestival) im Olympiastadion von Kiew.
Die Schweden haben keine Chance mehr, das Viertelfinale zu erreichen. Die Franzosen dagegen könnten sich in diesem Duell sogar eine Niederlage erlauben, solange die Ukraine parallel nicht gegen England gewinnt. "Die Schweden haben in diesem Turnier natürlich nicht die Ergebnisse erreicht, die sie erreichen wollten. Aber sie sind immer noch ein schwerer und gefährlicher Gegner", meinte Blanc.
Personell hat der Weltmeister von 1998 keine Sorgen. Blanc wies aber auch den Gedanken zurück, am Dienstag möglicherweise einige Spieler zu schonen. "So etwas kann man nur tun, wenn man bereits qualifiziert ist. Und das sind wir noch nicht. Wir werden mit der besten Elf auflaufen", sagte er. Auch an ein mögliches Viertelfinale gegen Spanien oder Italien oder sogar an ein Halbfinal-Duell mit der deutschen Mannschaft wollte der Trainer noch nicht denken. "Wir sehen hier nicht so weit, wie Sie das immer tun. Wir konzentrieren uns nur auf das Spiel am Dienstag", sagte er zu Journalisten. (dpa)
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