Frust in der zweiten Liga
Eishockeyvereinen fehlt die Perspektive
Augsburg Max Fedra kannte gestern nur die Pressemitteilung vom vergangenen Freitag. Für den Manager der Augsburger Panther ist es positiv, dass die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) und der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) einen neuen Kooperationsvertrag geschlossen haben. „Jetzt habe ich bis 2018 meine Ruhe, anschließend gehe ich in Rente“, meinte er mit dem ihm eigenen Humor.
Die DEL hat sich mit dem Verband auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt, was vor allem für die Nationalmannschaft wichtig ist. Aber die DEL bleibt eine geschlossene Klasse – sehr zum Verdruss der in der ESBG organisierten Zweitligisten. „Wir sind sehr frustriert über das Verhalten der DEL“, gibt Andreas Settele zu. „Die Liga hat den Kontakt zur Basis verloren“, vermisst das Vorstandsmitglied des ESV Kaufbeuren in der DEL den Willen zum Kompromiss. „Die angebotene Relegation konnten wir nicht annehmen“, betont Settele und meint damit vor allem den gewünschten Zeitplan. „Wir hätten unsere Runde bereits Mitte Februar abschließen müssen“, nennt der Kaufbeurer einen Grund für das Nein der Zweitligisten. Settele hofft allerdings, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. „Es wurde am Wochenende viel telefoniert. Ich hoffe es kommt noch einmal Bewegung in die Sache, denn wir brauchen für unsere Fans und unsere Wirtschaftlichkeit eine Perspektive.“ Das Problem: Was ist die Zweitligameisterschaft wert, wenn der Sieger keine Möglichkeit hat, in die DEL aufzurücken?
Dass der Streit um den neuen Kooperationsvertrag nun mit einer Niederlage für die Zweitligisten endete, führt Settele auf den Weltverband IIHF zurück, der signalisiert habe, dass die DEL selbst dann nicht als „wilde Liga“ geführt wird, wenn es keine Vereinbarung mit dem DEB geben sollte. Damit war dem DEB-Präsidenten Uwe Harnos (Kaufbeuren) ein Druckmittel abhandengekommen. „Ich kann deshalb nachvollziehen, dass er mit Blick auf die Nationalmannschaft den Kooperationsvertrag abgeschlossen hat“, sagt Settele.
Die Zweitligisten reagieren auf ihre Weise. Es soll zu keinen Testspielen mit DEL-Vereinen kommen. Die Augsburger Panther können von 26. bis 28. August nicht am Joker-Cup in Kaufbeuren teilnehmen. Augsburg und Kaufbeuren waren bislang Kooperationspartner und statteten Spieler mit Doppelspielberechtigung (Förderlizenz) aus. Auch das ist wohl nicht mehr möglich. Die Panther sehen sich bereits nach Ersatz in der vom DEB organisierten Oberliga um. „Wir werden mit dem EC Peiting reden“, kündigte Hauptgesellschafter Lothar Sigl an.
Torwart für Augsburg
Bei den Augsburgern wird der Kanadier Tyler Weiman Nachfolger von Nationaltorhüter Dennis Endras, der in die NHL zu Minnesota Wild wechselt. Der 27-jährige Weiman stand bislang bei den Manitoba Moose in der American Hockey League im Kasten.
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