Basketballer wittern eine Kampagne
Offener Brief zu Campus-Bedingungen der Stadt Ulm. Worum es bei den zentralen Forderungen gehen soll
Die Ulmer Basketballer haben mit einem von den beiden Managern Thomas Stoll und Andreas Oettel unterzeichneten offenen Brief auf die Forderungen der Stadt Ulm bezüglich der Entscheidung über Zuschüsse für den Orange-Campus reagiert. Die Bedingungen liegen inzwischen vor und die Basketballer vergleichen ihren Kampf um das Trainingszentrum am Donauufer mit einem Spiel, in dem eine Mannschaft fünf Minuten vor Schluss mit 20 Punkten hinten liegt: „Auch wenn wir einen Dreier nach dem nächsten versenken und Per Günther in letzter Sekunde ein Vierpunkte-Spiel zum Sieg macht, wissen wir nicht, ob wir gewonnen haben. Wir wissen nicht, ob sich die Spielregeln nicht wieder ändern.“ Soll heißen: Selbst wenn es der Verein BBU‘01 irgendwie schafft, die als happig empfundenen Bedingungen bis zum Stichtag am 10. September zu erfüllen, kann der Ulmer Gemeinderat bei einer Sondersitzung am 26. September dem 23-Millionen-Projekt immer noch die Zustimmung verweigern. Bei den zentralen Forderungen geht es dem Vernehmen nach um Eigenkapital und Mietverträge.
Die Basketballer wittern eine Art Verschwörung gegen den Orange-Campus. In dem Schreiben heißt es: „Hinter unserem Rücken entwickelte eine kleine Gruppe eine regelrechte Kampagne gegen das Projekt. Mit unsachlichen Anschuldigungen und Behauptungen, auf die wir monatelang nicht reagierten. In der Politik trafen diese Behauptungen leider anscheinend auf fruchtbaren Boden.“ Verglichen wird der Orange-Campus mit dem Projekt Sportopia der TSG Söflingen unter ihrem Vorsitzenden Walter Feucht. Womit auch klar sein dürfte, wer unter anderem als Angehöriger der Gruppe angesehen wird, der das Basketball-Management eine Kampagne vorwirft.
Offen bleibt vorerst, ob das Projekt Orange-Campus überhaupt weiter verfolgt wird. Die Basketballer verweisen allerdings auf den bisherigen Aufwand: Eine mehr als zweijährige Planungsphase, ein Businessplan, ein Gutachten durch einen Wirtschaftsprüfer und bereits investierte 1,25 Millionen Euro. Die Abarbeitung der Forderungen würde noch mehr Zeit und Geld verschlingen. Aber versuchen werden es die Basketballer vermutlich trotzdem. In dem Schreiben heißt es abschließend: „Lassen Sie uns gemeinsam mal wieder das Unmögliche schaffen. Wie schon so oft in der Ratiopharm-Arena.“ (pim)
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