Augsburger Panther: Hoffnung auf die Fans
Panther-Manager Max Fedra über die Dauerkarten-Aktion, den Umbau des Umbaus im Curt-Frenzel-Stadion und die künftige Mannschaft...
Die Eishockeysaison ist für die Panther beendet, viele Spieler sind bereits heim nach Nordamerika geflogen, im Büro hat Geschäftsführer Max Fedra in diesen Tagen dennoch besonders viel zu tun. Der 56-Jährige muss als „Finanzminister“ des Erstligisten die nächste Spielzeit vorbereiten – ein hartes Stück Arbeit nach dem letzten Platz in der DEL und einem Minus von rund 250 000 Euro. „Geschäftsstellenleiterin Monika Rehberger passt auf und schickt mich in die Pause, wenn sie das Gefühl hat, dass ich mir zu viel zumute. In letzter Zeit musste sie nicht eingreifen, mir geht es gut.“
Das ist nicht selbstverständlich. Im vergangenen Sommer nach der Vizemeisterschaft der Panther musste sich Fedra für einige Monate eine Auszeit nehmen. „Das hatte nichts mit dem Stress durch die lange Saison zu tun. Auslöser für das Burn-out waren die Enttäuschung darüber, dass wir trotz des Erfolgs keine neuen Sponsoren gewinnen konnten, sowie die Probleme beim Umbau des Curt-Frenzel-Stadions.“ Diese wurden im Herbst dann erst so richtig akut. Nach massiven Beschwerden der Zuschauer über die mangelhafte Sicht beschloss der Stadtrat, die neuen Tribünen wieder abzureißen und nach Vorschlägen der Fans zu gestalten. „Nächste Woche werden die Sitze und die Bande abmontiert, aber noch existieren weder ein exakter Bestuhlungsplan noch ein Modell. Das würde uns sehr helfen.“ Fedra kennt die Skepsis vieler Fans.
Helms kommt, Flache bleibt
Die Panther sind auf die Einnahmen der bereits gestarteten Dauerkarten-Aktion (bis 8. April) angewiesen. Neuerdings gibt es auch Familientickets. Die Lizenzierung sieht Fedra nicht in Gefahr, aber die DEL wird nach negativen Erfahrungen mit einigen Vereinen bei der Prüfung diesmal besonders genau hinschauen, glaubt der Panther-Manager. „Da kommen wir mit Konjunktiven nicht weit, gefragt sind feste Größen.“ Verkaufte Dauerkarten (bislang 200) und Sponsorenverträge sind Ist-Beträge, auf die sich ein Etat aufbauen lässt.
Fedra ist den treuen Werbepartnern („Teilweise über Jahrzehnte“) dankbar und bedauert gleichzeitig, dass es den Panthern bisher nicht gelang, den Etat spürbar zu erhöhen. „Gerade vom Umbau des Stadions haben wir uns viel versprochen, aber der neue Zeitplan wirft uns ein Jahr zurück.“ Der Geschäftsführer hofft, dass die Arena möglicherweise bereits in diesem Jahr teilweise geschlossen werden kann, um den Komfort für die Zuschauer zu erhöhen. Der Wunsch nach Spitzeneishockey könne nur mit entsprechenden Einnahmen verwirklicht werden. „Wenn das nicht gelingt, müssen wir eben einem Spieler absagen, wenn er 10 000 Euro mehr verdienen will.“
Mit Stürmer Kyle Helms vom EHC München haben die Panther gestern ihren zweiten Neuzugang bestätigt. Peter Flache hat seinen Vertrag verlängert. „Mir gefällt die Organisation und die Arbeit des Trainers“, nennt er seine Gründe. Larry Mitchell sondiert derzeit den Transfermarkt. Eine Schlüsselrolle kommt dabei dem Schlussmann Nummer eins zu. Nachfolger von Nationaltorhüter Dennis Endras (Minnesota/NHL) wird voraussichtlich ein Ausländer. Deutsche Torhüter dieser Kategorie werden zu finanziellen Tarifen gehandelt, die jenseits der Panther-Möglichkeiten liegen. „Dennis Endras war sehr vernünftig und konnte unsere Möglichkeiten einschätzen“, lobt Fedra. Gerade „Charakter und Teamfähigkeit“ werden bei der Personalwahl eine besonders wichtige Rolle spielen. „Es kann nicht sein, dass man in Augsburg Halligalli spielt“, ist der Niederbayer auf Teile des bisherigen Teams nicht gut zu sprechen.
Zum Abschluss des Gesprächs zeigt er dann wieder seinen gewohnten Humor. Die neuen Spieler würden sehr schnell erkennen, dass Masseur Josef Bogdan (73) der „wahre Chef in der Kabine ist“, und Betreuer Werner Gall stehe sogar vor einem Jubiläum. „Er ist ab Mai Rentner und wird kommende Saison die 250 000. Wasserflasche bei den Panthern füllen.“
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