Umbau des Stadions: "Kann verstehen, dass Zahlen schocken"
Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl spricht im Interview über den Umbau des Curt-Frenzel-Stadions.
Der Sportausschuss des Stadtrates beschäftigt sich heute mit dem Umbau des Curt-Frenzel-Stadions. Dabei geht es um höhere Kosten von rund 13 Millionen Euro. Sie werden in der Beschlussvorlage der Verwaltung teilweise mit Forderungen der Panther begründet ...
Sigl: Ich kann verstehen, dass die Zahlen schocken. Aber das ist kein Wunschkonzert von uns, es geht darum, normale Standards zu erfüllen. Die Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung hat das Projekt von Anfang an begleitet und nun offensichtlich festgestellt, dass es mit ihrer Planung nicht funktioniert. Ich finde es merkwürdig, dass uns diese Beschlussvorlage nicht vorliegt. Ich werde aber an der Sitzung teilnehmen und bin gerne bereit, den Stadträten Auskunft zu geben.
Im ersten Umbau-Abschnitt sollte das Stadion für 16,2 Millionen Euro fit für die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) gemacht werden, damit die Panther nicht die Lizenz verlieren. Jetzt soll alles teurer werden. Was lief schief?
Sigl: Um die DEL-Tauglichkeit herzustellen, reicht es nicht, ein gewisses Fassungsvermögen herzustellen und das Stadion zu schließen. Es muss eine vernünftige Basis geschaffen werden, damit wir Vermarktungsmöglichkeiten haben und auch die Anforderungen der Liga in der Nachwuchsarbeit mit unserem Stammverein AEV erfüllen können.
Woran krankt es im Detail?
Sigl: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WBG als Mutter der AGS würde nie Wohnungen ohne Bäder bauen. Aber im Curt-Frenzel-Stadion will sie Kioske ohne Stromanschluss, Fliesen oder Lüftung anbieten. Es hat den Bauherrenvertreter anscheinend nicht interessiert, dass moderne Medienarbeitsplätze samt Pressekonferenzraum nötig sind. Es hat anscheinend keinen interessiert, dass die Tauben jeden Tag die Sitze verschmutzen und bei Regen das Wasser auf der Südtribüne in die unteren Räume läuft. Die Stadt muss aufpassen, dass das Stadion nicht schon renovierungsbedürftig ist, bevor die Halle fertig ist. Es geht darum, die am besten ausgelastete Sportanlage Augsburgs zukunftsfähig zu machen. Das betrifft auch Schulkinder, Hobbyteams oder Kunstläufer. Dafür setzen sich das Sport- und Bäderamt, der AEV und wir ein. Das hat nichts mit Wunschkonzert zu tun, sondern mit Funktionalität und Betriebskosten.
Angesichts der städtischen Haushaltsmisere sind diese Summen schwer zu vermitteln ...
Sigl: Ich kann verstehen, wenn die Stadträte fast der Schlag trifft. Das Ganze wäre doch schon explodiert, wenn nicht die Stadtsparkasse den Ausbau der Kabinen in der Südtribüne zugesagt hätte. Seit einem halben Jahr läuft die Sache gut, alle Projektanten sind voll motiviert, es wäre schön, wenn sich die Verantwortlichen der AGS, dem auch vollen Herzens anschließen könnten. Eine Stadt wie Augsburg sollte fähig sein, so ein Projekt auf vernünftigem Niveau zu realisieren.
Die Fragen stellte Peter Deininger
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