Wochenende ohne Punkte - aber der Chef bleibt trotzdem gelassen
Mit zwei Niederlagen haben die Augsburger Panther am Wochenende keine Punkte geholt. Warum Hauptgesellschafter Lothar Sigl das gelassen sieht.
Ein Wochenende ohne Punkte bringt Lothar Sigl nicht aus der Ruhe. Als langjähriger Hauptgesellschafter der Panther lässt sich der Gastwirt aus Rederzhausen bei Friedberg von Momentaufnahmen nicht beeindrucken. Seine Zwischenbilanz nach 24 von 52 Vorrunden-Spieltagen fällt deshalb positiv aus. „Ich bin zufrieden, wir stehen besser da als vergangenes Jahr.“
Mit 38 Punkten belegt die Mannschaft von Trainer Mike Stewart Rang sieben. „Die Klima in der Mannschaft ist gut“, sagt Sigl. Er will auch die deutlichen Niederlagen wie am Freitag beim 4:8 gegen Düsseldorf nicht überbewerten. „Wir waren in jedem Spiel konkurrenzfähig“, so seine Erkenntnis nach 13 Siegen und elf Niederlagen.
Einige Spieler haben gesundheitliche Probleme durch Eishockey-Verletzungen
Problematisch könnten nach Meinung des Pantherchefs dagegen die Folgen des Kontaktsports Eishockey auf die Gesundheit der Profis werden. „Ich hoffe, dass sich die Situation bei den verletzten Spielern schnell entspannt.“ Spielmacher Drew LeBlanc war am Wochenende nicht dabei, weil ihm beschädigte Bänder an der Hand den Umgang mit dem Stock erschweren. Auch T. J. Trevelyan fehlte am Sonntag beim 2:3 in Straubing wegen Schmerzen am Handgelenk. „Es soll aber nichts Schwerwiegendes sein“, hat sich Sigl sagen lassen.
Verteidiger Arvids Rekis leidet an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung und wird in den nächsten Tagen wieder versuchen, Schritt für Schritt die Belastung zu steigern. Denn am Freitag wartet mit Vizemeister ERC Ingolstadt die nächste Herausforderung im Curt-Frenzel-Stadion.
Die Panther sind in dieser Saison das Team der vielen Tore. Die 84 eigenen machen sie zur treffsichersten Mannschaft der Liga, aber die 85 Gegentreffer werden auch nur von Schwenningen (90) übertroffen. „Heimspiel oder auswärts spielt keine Rolle mehr. Ich finde es interessant, wenn in der Liga viel passiert“, hält Sigl den Unterhaltungsfaktor für hoch.
Eishockey-Markt für deutsche Spieler "desolat"
Das Prinzip „Brot und Spiele“ funktioniere. „Aber kaum einen interessiert es, wie das Ganze bezahlt wird“, hat der Pantherchef die Erfahrung gemacht und beurteilt die Entwicklung auch mit Sorge. Den Markt der deutschen Spieler hält er inzwischen sogar „für desolat“, weil die großen Klubs immer neue Höchstgagen bezahlen und die Menge an erstligatauglichen Kräften ohnehin sehr überschaubar ist.
Für die Panther sind die Planungen in diesem Jahr besonders schwierig, weil der Fernseh-Vertrag und die Vereinbarung mit dem Liga-Sponsor, einem Wettanbieter, nach der Saison ausläuft. Die Sportsman Media Group als Vertragspartner der DEL kann noch bis Ende Dezember von ihrer Option auf Vertragsverlängerung Gebrauch machen. Ausgewählte DEL-Spiele werden beim österreichischen Sender ServusTV und per Livestream im Internet (Laola1) übertragen.
Bislang erhalten die Panther aus der TV-Vermarktung jede Saison einen mittleren sechsstelligen Betrag. Das ist ein großer Posten in dem Augsburger Etat von rund fünf Millionen Euro. Sollte Sportsman nicht verlängern, müssten die Rechte neu ausgeschrieben werden. Ergebnis ungewiss. „Das hätte natürlich Auswirkungen auf unser Timing bei den Gesprächen mit den Spielern“, betont Sigl. Er schließt vorerst Vertragsverlängerungen im großen Stil aus. Eines seiner Lieblingsworte war schon immer „Geduld“. Vor allem zu dieser Jahreszeit.
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