„Erwarte eine Reaktion“
Cheftrainer Larry Huras möchte von seinem Team wieder „Panther-Hockey“ sehen. Heute letzte CHL-Partie gegen den EV Zug
Larry Huras hat in seiner rund 25-jährigen Trainerkarriere schon derart viel erlebt, als dass ihn schnell etwas umwerfen würde. Auch die bittere 1:9-Niederlage am Sonntag bei den Nürnberg Ice Tigers brachte den Headcoach des ERC Ingolstadt nicht aus dem Gleichgewicht. Am Montagvormittag bei der Trainingseinheit in der Saturn-Arena zog es Huras dann aber doch – im wahrsten Sinne des Wortes – die Beine weg. Verteidiger Aaron Brocklehurst hatte während einer Übung in voller Geschwindigkeit den an der Seite positionierten 59-Jährigen derart unglücklich erwischt, dass beide mit einem mächtigen Schlag in die Bande krachten. Das „Unglücksduo“ blieb dabei glücklicherweise unverletzt, hatte aber die (dezenten) Lacher der übrigen Panther-Akteure selbstredend auf seiner Seite.
Noch am Sonntagabend war den Schanzern unmittelbar nach dem Debakel im bayerischen Derby gegen Nürnberg freilich nicht zum Lachen zumute. „Drei unserer Leistungsträger hatten dort einen rabenschwarzen Abend. Und wenn das der Fall ist, wird es schwierig bis unmöglich, eine solche Partie zu gewinnen“, resümierte Huras, ohne dabei Namen zu nennen. Auch das durchaus erwartete große Donnerwetter oder Straftraining fiel aus. Selbst auf die ansonsten übliche Video-Analyse der Derby-Schlappe verzichtete der Panther-Coach. „Das wollte ich den Jungs ersparen. Jeder weiß, dass das alles andere als gut war und wir unzählige Fehler gemacht haben. Darum müssen wir uns das nicht nochmals auf dem Monitor anschauen.“
Kommunikation statt Videoschulung
Stattdessen setzte Huras auf Kommunikation. „Wir haben am Montagmorgen ausführlich und offen miteinander diskutiert, wie wir den Weg zurück zum Panther-Hockey finden. Denn genau das war zuletzt gegen Wolfsburg und vor allem in Nürnberg nicht mehr der Fall.“ Sprich: „Unsere Verteidiger und Angreifer wissen, was sie künftig wieder zu tun haben – nämlich zunächst ihren Defensiv-Aufgaben nachkommen. Das betrifft die gesamte Mannschaft.“
Aus diesem Grund sei es „sicherlich kein Nachteil“ (Huras), dass am heutigen Dienstagabend (19.30 Uhr/Saturn-Arena) bereits die nächste Partie auf dem Programm steht. In der „Champions Hockey-League“ (CHL) bekommen es die bereits ausgeschiedenen Oberbayern mit dem Schweizer Vertreter SV Zug zu tun, der sich seinerseits noch Hoffnungen auf das Erreichen des Achtelfinals macht. Im Hinspiel musste sich der ERCI knapp mit 2:3 geschlagen geben.
„Auch wenn wir in dieser Partie keine Chance mehr auf’s Weiterkommen haben, ist es für uns eine sehr gute Möglichkeit, an den Kleinigkeiten zu arbeiten und unseren Rhythmus wieder zu finden“, sagt Huras, der von seiner Mannschaft vor allem eines erwartet: „Eine Reaktion auf die Niederlage beziehungsweise Leistung in Nürnberg.“
Brandon Buck spielt mit gebrochener Nase
Weiterhin verzichten muss der Kanadier auf Michel Périard (muskuläre Probleme), Derek Hahn (OP nach Fingerbruch), Jean-Francois Boucher (Bänderdehnung im Knie) und Martin Davidek (Fingerverletzung). Spielen werden dagegen Brandon Buck, der sich in Nürnberg einen Nasenbeinbruch zuzog, sowie Ersatz-Torhüter Marco Eisenhut. Der 19-Jährige kam am Sonntag im letzten Drittel beim Stand von 0:5 zum Einsatz und musste noch vier weitere Gegentreffer hinnehmen. „Für Marco ist es die Chance, sich von Beginn an auf ein Match vorzubereiten und sich zu zeigen. Da er unser zweiter Goalie ist, werden wir ihn im weiteren Saisonverlauf ohnehin noch brauchen“, erklärt Huras.
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