Neuanfang auf vielen Ebenen
Panther starten mit ihrem neuen Headcoach Tommy Samuelsson in die Vorbereitung auf die neue Saison. Auch Schopper ist wieder dabei
Nein, nach einem lockeren und entspannten „Einfahren“ der neuen Eishockey-Ausrüstung sah das, was sich den Akteuren des ERC Ingolstadt gestern Vormittag beim offiziellen Trainingsauftakt bot, nicht wirklich aus. Während die eine Gruppe unter der Anleitung von Fitnesstrainerin Maritta Becker im Kraftraum der Saturn-Arena kräftig schwitzte, bat der neue Headcoach Tommy Samuelsson den zweiten Teil seiner Schützlinge auf die Eisfläche. Und auch dort ging es gleich von Beginn an mächtig zur Sache. Neben zahlreichen weiten Laufwegen kamen auch die bei den Spielern „beliebten“ Sprints nicht wirklich zu kurz. Knapp 50 Minuten lang nahm Samuelsson seine Akteure bei diversen „Drills“ intensiv unter die Lupe. Im Anschluss tauschten die beiden Gruppen die Eisfläche mit dem Kraftraum und umgekehrt.
„Nachdem ich die Spieler bislang nur im Video gesehen habe, ist es für mich wichtig, sie auf dem Eis besser kennenzulernen und mir ein möglichst genaues Bild von ihnen zu machen“, erklärt Samuelsson. Aus diesem Grund zitiert der 56-Jährige sein Team vor allem in der jetzigen Anfangsphase zweimal täglich auf aus Eis. „Während wir am Vormittag zahlreiche Übungen laufen und weiter an der Kondition arbeiten, steht am Abend das spielerische Element im Vordergrund. Gerade bei Letzterem kann man die Spieler noch besser beobachten“, erklärt Samuelsson.
Während Tryout-Stürmer Stephen Buco (wir berichteten) an den gestrigen Übungseinheiten aufgrund der sportmedizinischen Untersuchung sowie des obligatorischen Fitnesstests noch nicht teilnahm, konnte Samuelsson neben Simon Weingärtner, Jonas Wolter, Daniel Haase, Florin Ketterer, Bastian Kucis und Simon Olsson vom Kooperationspartner ESV Kaufbeuren noch einen „Rückkehrer“ begrüßen: Benedikt Schopper. Sein letztes Match im Panther-Dress hatte der Verteidiger am 19. Februar 2016 in Krefeld absolviert. Danach war für ihn vorzeitig Endstation. Die bittere Diagnose: Schambeinentzündung!
„Der Ursprung dieser Verletzung stammt von einem Zusammenprall Mitte Dezember gegen München. Danach habe ich permanent so lange unter Schmerzen gespielt, bis es einfach nicht mehr ging“, berichtet Schopper. Was schließlich folgte, war eine mehrmonatige Leidenszeit, in der der 31-Jährige quasi zum Nichtstun verurteilt war. „Ich konnte mich in der gesamten Rumpfgegend kaum bewegen. Das Ganze war schon unheimlich frustrierend“, so Schopper – zumal auch eine Besserung zunächst nicht in Sicht war. „Die Entzündung konnte nicht abheilen, da sich das Verletzungs- beziehungsweise Krankheitsbild ständig verändert hat. Zuletzt kam auch noch eine Entzündung der Prostata hinzu, was den gesamten Genesungsprozess weiter hinausgezögert hat“, berichtet der Familienvater. Erst Anfang Juni ging es dann langsam wieder aufwärts. „Ich habe in dieser Zeit begonnen, die Belastung ganz gemächlich zu steigern, um möglichst keinen Rückfall zu bekommen“, erklärt Schopper, der sich zunächst mit lockeren Läufen in Schwung brachte. Mit der Kondition kehrte dann auch das Selbstvertrauen wieder in den eigenen Körper zurück.
„Auch wenn ich – gerade in Sachen Kraft – noch nicht bei 100 Prozent bin, ist es schon eine große Erleichterung, wieder auf dem Eis zu stehen“, meint der Ex-Nationalspieler, der freilich „in den ersten Einheiten schon noch deutlich“ in seinen Körper hineinhört. „Es ist nach wie vor eine gewisse Vorsicht vorhanden“, sagt Schopper. „Vor allem beim Loslaufen drücke ich mich noch nicht mit voller Kraft vom Eis weg. Aber das wird in nächster Zeit schon noch kommen.“ Keine Frage, für Benedikt Schopper und seine Teamkollegen hat gestern zweifelsohne der Neuanfang begonnen.
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