Nur noch zum Gruseln
Panther verlieren in Wolfsburg am Halloween-Vorabend deutlich mit 2:6. Am Sonntag kommen die Haie
Das Grauen aus Ingolstädter Sicht trägt einen Namen. Und das schon am Vorabend vor Halloween: Sebastian Furchner. Innerhalb von nur vier Minuten gelang dem Stürmer der Grizzlys Wolfsburg beim gestrigen Kellerduell in Niedersachsen ein lupenreiner Hattrick gegen einen sich immer noch auf der Formsuche befindlichen ERC Ingolstadt. 6:2 (3:0, 0:1, 3:1) stand es am Ende für die VW-Städter. Für die Panther bedeutete das nicht nur weiterhin den letzten Tabellenplatz sowie die sechste Niederlage aus den vergangenen sieben Partien, sondern mittlerweile auch ganze zehn (!) Zähler Rückstand auf eine direkte Playoff-Platzierung.
Von Beginn an taten sich die krisengebeutelten Schanzer, die erstmals auf Neuzugang Brandon McMillan bauen konnten, schwer, in die Partie zu finden. Nur wenig Chancen erspielten sie sich gegen aggressiv auftretende und hart forecheckende Gastgeber, die ihr Glück in der Offensive meistens über die linke Seite versuchten. Die einzigen Angriffsbemühungen, die über ein zartes Abtasten hinaus gingen, verzeichneten Thomas Greilinger (5.), John Laliberte (10.) und Danny Irmen (17.). Doch Heimtorhüter Sebastian Vogl (ehemals beim ERC Ingolstadt aktiv) behielt die Ruhe und parierte.
Auf der Gegenseite startete Timo Pielmeiers Arbeitstag ziemlich ereignisreich. Konnte der gebürtige Deggendorfer gegen Christoph Höhenleitner (9.) und Marco Rosa (16.) gerade noch abwehren oder hatte Glück, als Björn Krupp nur die Latte traf (10.), entpuppte sich der agile Furchner für den ERCI-Schlussmann kurz vor Drittelende zum personifizierten Unheilsbringer und netzte in kürzester Zeit gleich dreimal ein (16./18./19.) – einmal davon in Überzahl. Zuvor war Furchner in der fünften Minute noch bei einem Unterzahlkonter an Pielmeier gescheitert.
Wie schon im ersten Aufeinandertreffen erwiesen sich die Wolfsburger als die weitaus effektivere Mannschaft. Schon vor rund zwei Wochen in der Saturn Arena führten die Grizzlys mit 3:0, mussten sich ihren 6:5-Sieg nach Penaltyschießen nach einer furiosen Aufholjagd der Panther aber hart erkämpfen. Diese sollte am gestrigen Abend auf sich warten lassen, wenngleich der ERCI im zweiten Drittel wesentlich verbessert auftrat.
Während Pielmeier gegen Rosa (22.), Vinzenz Mayer und Fabio Pfohl (23.) innerhalb kürzester Zeit entschärfen konnte, ließ der ERCI zwei Überzahlgelegenheiten ungenutzt. Patrick McNeill traf lediglich den Außenpfosten (27.), Alexander Barta verzog knapp (29.). Erst ein fünfminütiges Powerplay vermochte die Truppe von Manny Viveiros in Person von John Laliberte, der einen Schuss von Petr Taticek erfolgreich abfälschte (32.), auszunutzen. Krupp hatte Thomas Pielmeier mit seinem Schläger im Gesicht erwischt. Der Ingolstädter Stürmer verließ blutend die Eisfläche, biss allerdings auf die Zähne und konnte im Anschluss weitermachen.
Dieser bedingungslose Wille schien bei seinen Kollegen zu fehlen. Zwar folgten auf das 1:4 der Grizzlys durch den abstaubenden Ex-ERC’ler Likens (46.) mehrere Lebenszeichen in Form von Chancen über Greilinger, Fabio Wagner (beide 42.), einer Keilerei zwischen Brian Lebler und Mayer, sowie einem Anschlusstreffer von Benedikt Kohl (54.). Tyson Mullock per Penalty (56.) und Daniel Widing (58.) besiegelten jedoch letztendlich die 2:6-Pleite der Panther, für die es schon morgen (18.30 Uhr) wieder um wichtige Punkte geht. Dann sind die Kölner Haie in der Saturn Arena zu Gast. (mit khl)
ERC Ingolstadt: Ti. Pielmeier – Friesen, Schopper; Köppchen, Wagner; Kohl, McNeill – Taticek, Buck, Laliberte; Greilinger, A. Barta, McMillan; Irmen, Ross, Lebler; Elsner, B. Barta, Th. Pielmeier; Kubalik – Tore: 1:0 Furchner (16.), 2:0 Furchner (19.), 3:0 Furchner (20./PP), 3:1 Laliberte (32./PP), 4:1 Likens (46.) 4:2 Kohl (54.), 5:2 Mullock (56./Penalty), 6:2 Widing (58.) – Zuschauer: 1798.
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