Zum Glück gezwungen!?
Nach dem Ausfall von Ryan MacMurchy glänzt Thomas Greilinger an der Seite von Brandon Buck und Petr Taticek. Am Dienstag drittes Spiel gegen Düsseldorf
Manchmal muss man zu seinem Glück regelrecht „gezwungen“ werden. Hatte der verletzungsbedingte Ausfall von Angreifer Ryan MacMurchy (Oberkörperverletzung) seinem Headcoach Larry Huras unmittelbar vor dem zweiten Aufeinandertreffen im Playoff-Halbfinale mit der Düsseldorfer EG noch sichtlich die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben, sah die Gefühlswelt des 59-jährigen Kanadiers unmittelbar nach der Partie gänzlich anders aus. Seine Schützlinge hatten mit dem überzeugenden 5:2-Erfolg im ISS-Dome nicht nur den Heimvorteil in dieser Serie zurückgeholt. Zudem kristallisierte sich während dieser Begegnung eine neue erste Sturmformation heraus, die diese Bezeichnung wahrlich verdient.
Huras hatte sich dafür entschieden, den technisch versierten Thomas Greilinger an die Seite von Brandon Buck und Petr Taticek zu stellen. Ein Platz, der während der Hauptrunde sowie den bisherigen Playoff-Partien eben von Ryan MacMurchy besetzt war. Was noch in den Punktspielen über weite Strecken hervorragend klappte (die sogenannte „Schweizer Reihe“ traf oftmals nach Belieben), erwies sich bereits im Viertelfinale gegen Iserlohn als Problem. Roosters-Trainer Jari Pasanen ließ das Trio, das auch bei etlichen Gegentoren auf dem Eis stand, kaum zur Entfaltung kommen. Auch im ersten Duell mit der DEG war vom einstigen Paradesturm wenig zu sehen.
Großes Kompliment vom Sturmpartner
Ein Umstand, der sich nun – in Abwesenheit MacMurchys – am Sonntag deutlich ins Positive veränderte. „Es war großartig, gemeinsam mit Thomas eine Reihe zu bilden“, lobte beispielsweise Brandon Buck. „Er kann nicht nur selbst Tore erzielen, sondern hat auch immer das Auge für den Mitspieler“, so der kanadische Center weiter. Eine Stärke, die dem zu Saisonbeginn als „Wunschspieler“ von Larry Huras verpflichteten MacMurchy im Laufe dieser Spielzeit immer mehr abhanden gekommen war. Oftmals versuchte sich der 31-Jährige (vergeblich) auf eigene Faust. Obwohl die neuen „fantastischen Drei“ der Panther bislang noch nicht zusammenspielen durften, präsentierten sie sich bereits erstaunlich harmonisch und gut aufeinander abgestimmt – was für Buck jedoch „nicht wirklich“ eine Überraschung ist. „Wir können alle das Spiel gut lesen und ergänzen uns mit unseren Fähigkeiten hervorragend“, erklärt der Flügelspieler.
Auch seinem Angriffspartner Greilinger waren sowohl der Spaß als auch die Freude über den gelungenen Auftritt deutlich anzumerken. „Nachdem wir allesamt technisch versierte Akteure sind, war das sicherlich ganz nett anzuschauen. Und drei erzielte Tore können sich für’s erste Mal durchaus sehen lassen“, grinste der Routinier, dem allerdings auch wichtig war, „dass unsere Linie keinen Gegentreffer bekommen hat. Natürlich kann man vorne glänzen. Aber man darf gleichzeitig auch seine Defensiv-Aufgaben nicht vernachlässigen“.
Bei aller Freude und Euphorie über den gelungenen Auftritt in Düsseldorf: Letztlich haben die Oberbayern mit diesem Erfolg „nur“ das Heimrecht zurückgeholt. Sprich: Drei weitere Siege sind nötig, um den erneuten Einzug ins Finale perfekt zu machen. „Das wird noch eine ganz spannende Angelegenheit“, meint Huras, der im heutigen dritten Match dieser Serie in der bereits ausverkauften Saturn-Arena (19.30 Uhr) eine „starke Reaktion“ der DEG auf die jüngste Niederlage erwartet. Nachdem Ryan MacMurchy weiterhin verletzungsbedingt ausfällt, steht einer Neuauflage der „GBT-Festspiele“ (Greilinger, Buck, Taticek) eigentlich nichts im Wege...
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