"Augsburg-Calling": Rocken für den FCA
„Augsburg-Calling“ vereint Rockmusik und Fußball. Das Projekt steht für ein gewaltfreies Miteinander der Fans.
Rockmusik und Fußball – eine Symbiose für ewige Zeiten. Schon Plattenmillionär Rod Stewart, dessen Herz für Celtic Glasgow und die schottische Nationalmannschaft schlägt, wollte lieber Fußball-Profi werden. Ian Gillan, der Frontmann von Deep Purple ist glühender Verehrer des englischen Klubs Queens Park Rangers. Auch Elton John ist absolut heiß auf Fußball. Nicht nur deshalb, weil sein Cousin Roy Dwight beim FC Fulham und beim FC Nottingham Forrest kickte. Er selbst war viele Jahre auch Präsident und Direktor beim FC Watford.
Die Verbindung Rock und Fußball geht auch schon längere Zeit beim FC Augsburg Hand in Hand. „Augsburg Calling“ nennt sich das Projekt, dem „General“ Gerhard Seckler seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2006, vorsteht. Bezuschusst wird das Projekt mit jährlich rund 25.000 Euro. Beteiligt an der guten Sache ist der Bundesligist FC Augsburg, die Stadt Augsburg (über Ku.spo) und die Regio Augsburg Tourismus GmbH. Sein Programm für Samstag und den Sonntag hat Seckler in den vergangenen Wochen zusammengestellt.
Für ein gewaltfreies Miteinander
Seckler hat dabei zwar jede Menge Arbeit, doch das Konzept ist relativ einfach: Eine Veranstaltung von Fans für Fans aufzubereiten. Der 50-jährige „Vollblutmusiker“ ist dann in seinem Element. Die Organisation ist dabei das Wichtigste, auch in den vergangenen Tagen vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hannover 96. „Augsburg Calling“ steht auch für ein gewaltfreies Miteinander. Die Fans von Hannover 96 sollen sich wohlfühlen und gemeinsam mit den FCA-Fans feiern.
An diesem Wochenende ist aber alles ein bisschen anders. Zumal es auch die Wirte bei den Partys dann gerne ein wenig leiser wollen. Deshalb kommen die Fans nach dem Spiel im „Mohrenkönig“ (20 Uhr) mehr zu einem Liedermacher-Abend. „Wir haben einen englischen Musiker und einen aus München eingeladen“ sagt Seckler. Es wird ohnehin ein kleineres Programm gefahren: „Mit Hannover machen wir das zum allerersten Mal. Ich weiß, dass ungefähr 400 Fans die Mannschaft begleiten. Davon werden unserer Veranstaltung wohl nicht allzu viele beiwohnen“. Der Grund liegt auf der Hand: „An Ostern wollen die meisten auf dem schnellsten Weg wieder zurück“, meint Seckler. Allerdings ist das für den „General“ auch kein Problem: „Dann sind es halt diesmal mehr Augsburger am Abend.“ Und Seckler rührt noch einmal die Werbetrommel: „Jeder der kommen will, ist auch willkommen.“
Es waren schon 400 Leute bei der Fanparty
Dafür hat Seckler für rund 40 Leute vom Fanprojekt Hannover eine spezielle Führung organisiert. Außerdem steht wie immer für die Gäste eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Jedenfalls ist sich Seckler sicher, dass es an diesem Wochenende eher beschaulicher zugehen wird. Das ist aber nicht immer der Fall. „Augsburg Calling“ hat sich in anderen Bundesliga- und Zweitliga-Städten einen guten Ruf erworben. Heiß her geht es, wenn Borussia Dortmund, Werder Bremen oder wie vor einigen Jahren in der 2. Liga Union Berlin in Augsburg zu Gast ist. „Wir hatten bei diesen Veranstaltungen oft zwischen 350 und 400 Leute bei unserer Abendparty. Da ist dann schon ziemlich was los.“
Seckler freut sich deshalb auch schon auf die anstehende Fahrt am Wochenende nach Ostern zu Borussia Dortmund. Dort wird jetzt für die Augsburger Fans ein „Recall“ organisiert. Soll heißen, die Augsburger dürfen sich auf ein Programm in der Stadt des deutschen Meisters freuen.
Jedoch ist auch diese Fahrt zunächst für Seckler mit Arbeit verbunden: „Die Dortmunder haben das in diesem Stil noch nie gemacht und kontaktieren uns deshalb, weil wir doch mehr Erfahrungswerte haben. Deshalb kommen schon die Ideen und die Vorschläge von uns.“ Doch der Punkrocker Seckler nimmt sich vor jeder Party seine musikalische Auszeit. Im Stadion drückt er am Samstag dann dem FCA gegen Hannover zunächst die Daumen.
Seckler glaubt fest an drei Punkte: „Der FCA gewinnt 2:1.“
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