Bobadilla schießt den FCA in Dortmund ins Glück
Der FC Augsburg ist nicht zu stoppen. Dank eines Treffers von Raul Bobadilla gewinnt der FCA in Dortmund - und das trotz 25-minütiger Unterzahl.
Der FC Augsburg sorgt weiter für Furore. Mit einer über weite Strecken hervorragenden spielerischen und am Ende überragenden kämpferischen Leistung siegten die Augsburger gestern Abend bei Borussia Dortmund in dem mit über 80667 Besuchern ausverkauften Signal-Iduna Park mit 1:0.
Ein bemerkenswerter Erfolg, weil der FCA ab der 64. Minute nach einem Platzverweis gegen Neuzugang Christoph Janker nur noch neun Feldspieler auf dem Feld hatte.
FCA-Trainer Markus Weinzierl musste sein Team gegenüber dem Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim auf zwei Positionen umstellen. Neben Alexander Esswein, der wegen eines Muskelbündelrisses einige Wochen nicht zur Verfügung stehen wird, fiel auch Jan-Ingwer Callsen-Bracker verletzt aus. Der Innenverteidiger zog sich im Heimspiel gegen die Kraichgauer einen Pferdekuss im Oberschenkel zu. Dafür feierte Winterneuzugang Christoph Janker sein Debüt im Augsburger Trikot und auch Dortmund-Rückkehrer Dong-Won Ji stand in der Anfangsformation.
Super Stimmung in Dortmund - am Ende nur noch beim FCA
Personelle Probleme plagten Jürgen Klopp, den Coach des BVB, nicht. Er hatte fast alles mit Rang und Namen an Bord, lediglich Lukasz Piszcek, Erik Durm und Sebastian Kehl standen nicht zur Verfügung. Trotz der personellen Probleme, beim FCA war die Freude auf diese Partie riesig. "Was gibt es schöneres für einen Profi, als vor 80 000 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion zu spielen", sagte etwa Augsburgs Verteidiger Markus Feulner, der von 2009 bis 2011 in Dortmund seine Brötchen verdiente.
In der Tat, die Stimmung in der Dortmunder Fußball-Oper war prächtig, der FCA zeigte trotzdem keine Scheu vor den Stars im Team des Tabellenletzten. Die Gäste begannen mutig, spielten forsch nach vorne und hatten bereits nach zwei Minuten durch Raul Bobadilla die erste Möglichkeit, doch sein Kopfball ging genau in die Hände von BVB-Keeper Roman Weidenfeller.
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Die Gastgeber bemühten sich zwar, ihre Angriffsmaschinerie in Gang zu bekommen, doch der FCA agierte sehr diszipliniert, stand sicher in der Defensive und verbuchte die zweite Chance. Doch Ji setzte seinen Heber etwas zu hoch an. Nach einer halben Stunde strich zudem ein Verhaegh-Schuss knapp am Borussen-Gehäuse vorbei. Augsburg hatte in der Anfangsphase nicht nur die besseren Möglichkeiten, sondern verbuchte nach 22 Minuten sagenhafte 61 Prozent Ballbesitz. Allerdings, der Champions-League-Finalist von 2012 versuchte nun, den FCA etwas unter Druck zu setzen.
Die Tabelle der Ersten Bundesliga
Die beste Torchance vergab Kevin Kampl, der Augsburgs Verteidiger Ragnar Klavan die Kugel abluchste, doch daraus kein Kapital schlagen konnte. Auch nach der Pause spielten die Augsburger mutig nach vorne und konnten nach 50 Minuten jubeln. Halil Altintop ließ bei einem Solo die Dortmunder Abwehrhünen wie Slalomstangen stehen, wurde zwar im letzten Moment gebremst, doch im Nachsetzen hämmerte Raul Bobadilla die Kugel zur 1:0-Führung ins Netz.
Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst vergab Tobias Werner allein vor Weidenfeller das mögliche 2:0 und dann sah Debütant Janker Rot. Der ehemalige Berliner foulte als letzter Augsburger Feldspieler BVB-Sprinter Aubameyang, Schiedsrichter Fritz ließ zwar zunächst Vorteil laufen, schickte aber anschließend den Neu-Augsburger vorzeitig in die Kabine (64.). Eine harte Entscheidung.
In Unterzahl zogen sich die Schwaben gegen die wütend, aber konzeptlos angreifenden Gastgeber immer weiter zurück. Die Weinzierl-Schützlinge kämpften famos und was trotzdem auf das Tor kam, wurde eine sichere Beute von Alexander Manninger im Augsburger Kasten.
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