Der FCA - eine Einheit
Das 1:1 gegen Mönchengladbach hat an der prekären Tabellensituation nichts geändert, doch es hat gezeigt, dass die Verbindung zwischen Trainer und Mannschaft intakt ist.
Als Sascha Mölders, 28, für den FC Augsburg am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach die 1:0-Führung erzielte hatte, sprintete der Stürmer schnurstracks Richtung Außenlinie. Dort, wo Trainer Markus Weinzierl seit Saisonbeginn das Sagen hat. Als Mölders seine Mitspieler zu sich rief, folgten die alle. Weinzierl verschwand unter einer Spielertraube. Es war eine Demonstration der Einheit. Der Einheit von Mannschaft und Trainer.
„Wir haben immer gesagt, dass wir ein Team sind, und da gehört das Trainerteam dazu“, erklärte Mölders einen Tag später und verdeutlichte, dass er mit dieser Sichtweise nicht alleine ist. „Es ist die Meinung von allen Spielern, dass wir nur zusammen mit dem Trainerteam da unten rauskommen“, beschrieb Mölders seine Motivation für den Zusatzsprint.
Nun ist es nicht ungewöhnlich, dass die Arbeit eines Trainer hinterfragt wird, wenn er mit seiner Mannschaft als Tabellenletzter langsam den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze verliert. Und das nicht nur in den Medien.
Weinzierl weiterhin der richtige Mann
Beim internen Meinungsaustausch in der FCA-Führungsetage ist man aber anscheinend zu der Entscheidung gekommen, dass Weinzierl trotz der fehlenden Punkte weiterhin der richtige Mann am richtigen Platz ist. Nach außen hin hat man vom Verein nichts anderes gehört. Auf diese Feststellung legt Manager Jürgen Rollmann Wert: „Mit den Diskussionen im Umfeld müssen wir leben, das ist halt so.“
Allerdings hätten Mölders und seine Kollegen mit einem Sieg den Weinzierl-Kritikern noch mehr Munition entziehen können, doch als Gibril Sankoh in der 85. Minute patzte, stand Patrick Herrmann goldrichtig und erzielte den nicht unverdienten 1:1-Ausgleich. Vorwurf wollte dem Unglücksraben aber keiner machen. Beim FCA ist man in der Krise noch enger zusammengerückt. Torsten Oehrl sagte zum Beispiel: „Wir Stürmer treffen ja auch nicht jeden Ball.“ Und Sascha Mölders erklärte: „Ich tue mir schwer zu sagen, dass es ein Fehler von Gibril war. Er geht zum Kopfball hoch und er rutscht ihm drüber. Dann haben wir das Pech, dass der Ball nicht bei unserem Spieler landet, sondern gerade bei Patrick Herrmann. Ich bin mir sicher, dass sieben von zehn Spielern den Ball nicht reinmachen.“
Herrmann tat es aber und so hat sich an der ungemütlichen Tabellenlage nichts geändert. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf den Relegationsplatz vor dem morgigen Auswärtsspiel (20 Uhr) beim VfB Stuttgart. Dennoch hat der Punktgewinn einen kleinen Stimmungsumschwung bewirkt. Die Spieler glauben wieder an sich. Und die FCA-Fans wieder an die Spieler. Sicherlich haben sie schon bessere Bundesliga-Heimspiele gesehen, trotzdem blieben Pfiffe aus, wurden die Spieler mit wohlwollendem Applaus verabschiedet. Denn sie spürten, dass dort eine Mannschaft stand, die kämpfte, rackerte, immer noch Fehler machte, die aber intakt war. Eine Einheit eben. Mehr ist derzeit wohl auch nicht zu erwarten.
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