Die normalste Krise der Welt
Wer auch immer gedacht hat, der Weg des FC Augsburg gehe weiter steil nach oben, weiß es nun besser. Die Krise des FCA ist genauso bedenklich wie schlichtweg normal.
Der FC Augsburg ist im Abstiegskampf angekommen. Wenn es gut läuft, wird er ihn im Mai 2016 erfolgreich bestritten haben. Falls nicht, geht es für den FC Augsburg in die Zweite Liga. So einfach ist das manchmal im Fußball.
Für die Fans und den Verein wäre das selbstverständlich bitter. Doch wirklich unerwartet käme es auch nicht. Seit dem Aufstieg des FCA in die Bundesliga wurde auch immer damit kalkuliert, mal wieder ein Jahr im Unterhaus zu bestreiten. Der große Macher der Augsburger Erfolgsgeschichte, Walther Seinsch, hat als Ziel immer ausgegeben, zu den 20 besten Mannschaften in Deutschland zu gehören. Das schließt einen Abstieg mit ein.
In der vergangenen Saison zählten die Augsburger zu den besten fünf Mannschaften Deutschlands. Der Erfolg war ein Produkt besonders gelungener Transfers, einer griffigen Taktik, über sich hinauswachsender Spieler und besonnener Führung durch Markus Weinzierl und Stefan Reuter.
Abgänge konnten nicht kompensiert werden
Nun spielen einige Akteure unterdurchschnittlich. Die hoch veranlagten Baba und Höjbjerg mussten abgegeben werden. Die neu verpflichteten Spieler schlugen nicht so ein, wie man es sich gewünscht hatte. Das kann und wird immer wieder in jenem Preissegment passieren, in dem die Augsburger investiert haben. Spieler, für die man niedrige einstellige Millionenbeträge zahlt, sind immer eine Option. Aber auch nie eine Garantie. Selbstverständlich haben sich die Gegner auch besser auf die Taktik des FCA eingestellt. Sie als entschlüsselt zu bezeichnen, ist allerdings Unfug.
Verfügen Spieler über enormes Selbstbewusstsein und spielerisches Potenzial, gewinnen sie auch ohne taktische Anweisung. Befinden sie sich im Formtief, bringen auch die ausgetüfteltsten Pläne des Trainers nichts. Auch dem FC Bayern wurde immer mal wieder vorgehalten, entschlüsselt worden zu sein. Das waren jene Phasen, in denen sich Ribéry und Robben außer Form befanden.
Weinzierl hat bewiesen, dass er Krisen meistern kann
Weinzierl ist neben der Taktik als Trainer auch für die Verfassung seiner Spieler und die Mannschaftsaufstellung zuständig. Offensichtlich hatte er da schon mal ein besseres Händchen. Der Coach hat aber auch schon bewiesen, dass er sich und den Club fulminant aus einer derart misslichen Lage befreien kann. Vor drei Jahren hatten die Augsburger zur Winterpause gerade mal neun Punkte. Viele forderten die Ablösung Weinzierls. Der FCA verzichtete darauf. Zurecht und mit Erfolg, wie die kommenden Jahre bewiesen.
Bereits jetzt an eine Kündigung des Trainers zu denken, wäre falsch, ungerecht und zynisch. Eine Mannschaft wie der FCA ist ganz selbstverständlich einer Wellenbewegung unterworfen. Mit ihren Mitteln gehört sie immer noch eher in die untere Tabellenhälfte denn in die Europa League. Der Abstieg muss es selbstverständlich trotzdem nicht sein. Die Situation derzeit entspricht dennoch eher der Normalität als die vergangenen zwei Jahre.
Die Diskussion ist geschlossen.
Die AA Sportredaktion passt sich den gegenwärtigen Leistungen des FCA an. Was Bitteschön soll denn zynisch sein, einen Trainer, der keine Leistung mehr bringt, zu feuern?
Der Vergleich mit der Situation von vor drei Jahren hinkt gewaltig. Nur weil damals neun Punkte nach der Vorrunde nicht den Abstieg bedeuteten, heißt nicht, dass sich die Situation wiederholt. Die Mannschaft hat sich damals bei jedem Spiel den Allerwertesten aufgerissen und heute steht sie als gesättigtes AH Team auf dem Spielfeld. Das täglich grüßende Murmeltier mags im Kino geben, aber kaum in der Bundesliga.
Ein Herr Seinsch ist nicht mehr Präse und seine Aussagen müssen nicht mehr weiter gelten, nur weil er sich große Verdienste um den FCA erworben hat. Es ist ein Zeichen von Feigheit, sich immer nur im Abstiegskanpf zu sehen. Zwischen Meisterschaft und Abstieg gibt es noch mal unzählige andere Varianten. Es ist sehr bequem zu sagen, wir haben ja immer gesagt, es wird eine schwierige Saison. Dann entschuldigt man das kollektive Versagen schon im Vorhinein und stelle mir selbst einen Persilschein aus. Wenn ich mir keine anspruchsvolleren Ziele stelle, ist die Gefahr des Scheiterns sehr groß. Wir haben ja schon soviel erreicht. Da dürfen wir gern mal wieder absteigen. Vorwärts nimmer, rückwärts immer.
Normal ist keine Krise, außer der Berichterstattung der AA über den FCA. Aber es gibt gsd ne Alternative: DAZ
Ich persönlich freue mich wirklich auf das erste FCA Spiel ohne MW. Möge es bald Wirklichkeit werden.
Danke ! Sie haben es auf den Punkt gebracht. Keine Schleimerei in Ihrem Statement.
Kommt leider nicht mehr oft vor.
Ja, Tabellenletzter nach diesem Spieltag. Nur als Momentaufnahme, dank zweier Fehlentscheidungen in Köln und Stuttgart.
Wie gesagt, Momentaufnahmen, die wirklichen Ursachen sind ganz woanders. Aktuell lügt die Tabelle bezogen auf das gezeigte Leistungsniveau der Unseren nicht.
Es gibt keinen wirklich schlechten Bundesligisten. 12 Mannschaften spielen immer um den Abstieg und der Rest um internationale Platzierungen.
Die Robustheit und die unangenehme Spielweise ist verloren gegangen.
Die normalste Krise ist das nicht, wie Tilmann Mehl meint. Der FCA spielt schon das ganze Jahr 2015 schwach (von den Spielen gegen Bayern und Gladbach, bei denen schon alles klar war, mal abgesehen).
Ich schätze Trainer Weinzierl, aber die gestrige Niederlage geht in erster Linie auf seine Kappe. Die Abwehr wird immer löchriger. Die Ersatzbank mit Bobadilla, Koo, Trochowski, Matavz war stärker besetzt als die Startelf mit Kai-Uwe, Tobi Werner, Altintop, Kohr. Altintop ist schon lange von der Rolle und darunter leidet die FCA-Kreativabteilung.
Richtig ist, nicht alles jetzt in Frage zu stellen.
Richtig ist, dass die aktuelle Situation nichts ganz und gar ungewöhnliches ist.
Nur, erwähnt werden darf, dass die performance von Herrn Weinzierl in der öffentlichen Wahrnehmung schon mal deutlich besser war und sich wohl auf Mannschaft und Spiel, auf Aufstellung und Taktik durchzuschlagen scheint.
Wenn es richtig ist, dass Spiele insbesondere über den Kopf entschieden werden, ist hier ein möglicher Ansatz.
Auch wenn wir aus diesem Spieltag als Tabellenletzter herausgehen sollten, bleibt Zeit genug zur Änderung, ich meine mit Herrn Weinzierl. Da bin ich ganz optimistisch.
Es ist irrwitzig nun Alles in Frage zu stellen.Ich meine die Wohlfühl-Kuschelatmosphäre hat dem einen oder anderen nicht gut getan.Auch der Trainer hat bei dem einen oder anderen Spieler(z.B.Werner oder Altintop u.auch Verhaegh) zuviel Nachsicht walten lassen und an disen trotz Versagen festgehalten.Ich glaube,daß ein wenig Feuer unter dem Hintern angesagt ist.