Finnbogason trifft beim Comeback - DFL testet neue Videotechnik
Der isländische Stürmer gibt beim Testspiel gegen Greuther Fürth sein Comeback - und trifft gleich auf sehenswerte Weise. Bei der Partie gab es eine historische Entscheidung.
Manche Statistik im Fußball erzählt nur die halbe Wahrheit. Wer viele Kilometer läuft und viel Ballbesitz hat, muss nicht zwingend ein Spiel gewinnen. Andererseits kann das Zahlenwerk Anhaltspunkte liefern und Trends bestätigen. Der FC Augsburg hat in der laufenden Bundesligasaison durchschnittlich weniger als ein Tor pro Partie erzielt, mit Konstantinos Stafylidis hat ein Linksverteidiger die meisten Treffer erzielt, nämlich vier. Die Zahlen verraten, den Augsburgern mangelt es an Torgefahr.
Finnbogason in Anfangsformation beim FC Augsburg
Umso sehnsüchtiger wird die Rückkehr von Alfred Finnbogason erwartet. In der Vergangenheit garantierte der Isländer mit seinen Toren Punkte, oft machte einer seiner Treffer den Unterschied im Ergebnis aus. Monatelang fehlte der Angreifer wegen einer hartnäckigen Schambeinentzündung, sein letztes Spiel bestritt er Ende September in Leipzig. Beim jüngsten 1:1 gegen Freiburg verzichtete Trainer Manuel Baum noch auf einen Einsatz Finnbogasons, im Testspiel gegen den Zweitligisten Greuther/Fürth stand der 28-Jährige in der Anfangsformation. Unter Wettkampfbedingungen sollte der Isländer den Beweis antreten, dass er im nächsten Pflichtspiel beim FC Bayern München eingesetzt werden kann.
Sein Auftritt in der leeren Arena - das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt -, lässt hoffen. Finnbogason spielte nicht nur, er traf darüber hinaus. In der 18. Minute profitierte er von einer verunglückten Abwehraktion der Gäste aus Franken, nahm den Ball an und schickte ihn gekonnt links oben ins Tor. Baum freute sich über den Treffer, relativierte allerdings und dämpfte die Erwartungshaltung. "Ich bin zufrieden, aber ihm fehlt noch der Rhythmus, bis er richtig reinkommt."
DFL testet Videoassistenten im Testspiel
Vor Finnbogassons Treffer zum 1:1, zugleich der Endstand, waren die Fürther nach einem Ballverlust von Moritz Leitner in Führung gegangen. Serdar Dursun hatte aus kurzer Distanz wenig Mühe.
Die Begegnung stand unter besonderer Beobachtung, weil die Deutsche Fußballliga (DFL) darin den Videoassistenten testete. Bei spielentscheidenden Szenen hilft dem Schiedsrichter auf dem Rasen ein Kollege am Bildschirm, ab der kommenden Saison kommt er zum Einsatz. Zumindest im Testspiel profitierte der FCA schon mal von der technischen Hilfe. Als FCA-Nachwuchsspieler Jonathan Scherzer den Fürther Steininger abräumte, deutete Schiedsrichter Marco Fritz zunächst auf den Elfmeterpunkt. Nach Rücksprache mit seinem Videoassistenten entschied er auf Freistoß außerhalb des Strafraums.
FCA-Trainer Baum, der die Partie für seine Verhältnisse geradezu stoisch mit verschränkten Armen an der Seitenlinie verfolgte, nutzte das Testspiel, um Profis wie Christoph Janker, Markus Feulner oder Marvin Friedrich Spielpraxis zu verschaffen. Auf die angeschlagenen Daniel Baier, Raúl Bobadilla, Jan Moravek und Dominik Kohr verzichtete er. Zudem fehlten die Nationalspieler Dong-Won Ji, Ja-Cheol Koo, Takashi Usami, Marwin Hitz, Konstantinos Stafylidis und Martin Hinteregger.
Baum wechselt Finnbogason aus
Daher fanden sich im Spielberichtsbogen und später auf dem Rasen etliche Nachwuchskicker. Auf den Spielfluss wirkte sich das Spieler-Wechsel-Dich bedingt positiv aus. Vor allem in der zweiten Hälfte reagierte der FCA mehr als er agierte. Die Partie war zerfahren, Baum gewann dennoch Erkenntnisse. "Wir haben allgemein sehr viel ausprobiert, deshalb war es ein wichtiger, interessanter Test", erklärte er. In der Verteidigung setzte er erneut auf eine Dreierkette, im Angriff auf zwei Angreifer.
Beide Mannschaften hätten im weiteren Verlauf die Partie noch zu ihren Gunsten entscheiden können. Alfred Finnbogason kam dafür nicht mehr in Betracht, nachdem ihn Baum zur Pause neben etlichen anderen Akteuren ausgewechselt hatte. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, beteuerte Baum und fügte hinzu, der Isländer werde in den letzten neun Spielen noch wichtig werden.
Die Aufstellung des FC Augsburg:
- Hälfte Luthe - Janker, Kacar, Scherzer - Verhaegh, Rieder, Leitner, Max - Altintop - Finnbogason, Günther-Schmidt
- Hälfte Gelios - Janker, Friedrich, Max - Schmid, Rieder, Feulner, Okoroji - Altintop (76. Greisel) - Teigl, Richter
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Finnie bei Bayern einzusetzen ist sicherlich noch nicht spruchreif, was aber eifrige Zutungsschreiber hier zu berichten wissen.
Es muss nochmal gesagt werden, dass die benötigten Verstärkungen nicht gemacht wurden und das Spieler in den Kader kamen die ,aber in keinster Weise hier Fuss gefast haben oder Fuss fassen werden !!
Es ist ein Utopie ein fast ganze Saison mit keinem Stürmer oder umfunktionierten Verteidigern bestimmen zu wollen. Das kann über ein paar Spiele so sein aber nicht in dem Mass, wie in Augsburg abgehandelt!!
Der Stürmer braucht für sein Gelingen aber auch Zuträger aus dem offensiven Mittelfeld. Hier werden die Bälle vorbereitet für den Stürmer. In Augsburg standen die Stürmer immer allein auf weiter Flur. Der Retter FB ist im Anmarsch rechtzeitig zum Saisonabschluss da; denn hier müssen noch fehlende Punkte eingefahren werden. Kämpfen und Siegen