Mit Moravek zum Klassenerhalt
Seit einer Kiefer-Operation geht es bei Jan Moravek bergauf. Jetzt will der Tscheche im Trikot des FC Augsburg gegen Fürth das Wunder mit dem Klassenerhalt vollenden.
Die Enttäuschung stand Jan Moravek ins Gesicht geschrieben. Das Spiel beim FC Bayern München war erst wenige Minuten zuvor abgepfiffen worden. Der Profi des FC Augsburg musste, wie seine Kollegen, die 0:3-Niederlage beim Meister erst einmal verdauen, die bisher höchste Saisonniederlage aufarbeiten und vielleicht doch noch die eine oder andere positive Erkenntnis aus dieser Partie mit in den Mannschaftsbus nehmen.
Zumal ihm persönlich in München ein sehr guter Auftritt bescheinigt werden konnte. Als FCA-Trainer Markus Weinzierl den 23-jährigen Tschechen gegen Kevin Vogt auswechselte, hatte dies einen simplen Grund: Schiedsrichter Marco Fritz (Korb) zeigte Moravek schon nach 31 Minuten nach einem taktischen Foul am Spanier Javier Martinez die Gelbe Karte, er war akut Gelb-Rot gefährdet.
„Er durfte sich nichts mehr erlauben, ich musste ihn deshalb rausnehmen“, begründete Weinzierl den Spielertausch. Eine Maßnahme, die Moravek verstand.
Moravek eine feste Größe
Letztlich akzeptierte er auch die Niederlage gegen die Bayern. „Schließlich haben wir gegen die zurzeit wohl beste europäische Mannschaft gespielt und lange Zeit gut mitgehalten“, analysierte der Tscheche die Partie.
Mittlerweile ist der FCA ohne Moravek kaum mehr vorstellbar. Seine persönlichen Werte waren auch in der Allianz-Arena wieder ausgezeichnet. 95 Prozent seiner Pässe kamen bei seinen Mitspielern an und auch die läuferische Leistung mit 9,2 Kilometern nach 65 Minuten passte.
Das war nicht immer so, denn lange Zeit galt der gebürtige Prager als ein Sorgenkind beim schwäbischen Bundesligisten. Im Januar 2012 lieh in der FC Augsburg vom FC Schalke 04 aus, doch zum Einsatz kam er in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit nur in drei Spielen. Trotzdem verpflichtete ihn der FCA im vergangenen Sommer fest und stattete ihn mit einem Arbeitsvertrag bis zum Sommer 2014 aus.
Rückschläge verhindern konstante Leistungen
Vor allen Dingen Muskelverletzungen warfen den technisch versierten, spielstarken Mittelfeldspieler immer wieder zurück und machten sich auch in der Vorrunde der laufenden Saison wieder bemerkbar. Moravek zeigte zwar ab und zu gute Ansätze, doch konstante Leistungen waren nicht möglich. Erst als er sich im Winter einer Zahnoperation unterzog, wurde es besser. „Jetzt bin ich zu 100 Prozent fit und besitze die Qualität, in der Bundesliga zu spielen“, sagte er nach der Partie in der Landeshauptstadt in mittlerweile sehr gutem Deutsch.
20 Saisoneinsätze stehen jetzt auf seinem Konto. Die wohl wichtigste Partie wartet aber mit dem Saisonfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth am kommenden Samstag noch auf Jan Moravek und seine Kollegen.
Doch bange ist ihm davor nicht. „Wir müssen und werden auch in diesem Spiel alles geben“, kündigt er an und ist überzeugt, dass die Augsburger Träume vom Klassenerhalt auch in dieser Saison wahr werden.
Do toho – auf geht’s, Jan.
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