Schiedsrichter entschuldigt sich nach Frankfurts Niederlage gegen FCA
Nach dem turbulenten Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC Augsburg hat sich der Schiedsrichter für eine Fehlentscheidung entschuldigt.
Als die Spieler und Verantwortlichen des FC Augsburg nach der Partie in Frankfurt Richtung Kabine gingen, konnte man die Erleichterung förmlich spüren. Der FCA ist wieder da. Am dritten Spieltag der noch jungen Bundesligasaison ist der Knoten geplatzt. Durch einen 1:0-Sieg bei der Frankfurter Eintracht holte der FCA die ersten drei Punkte und hat sich von der Roten Laterne befreit.
Allerdings, die Partie wird wohl noch für einigen Gesprächsstoff sorgen. Grund ist eine Szene aus der ersten Halbzeit. Augsburgs Dominik Kohr hatte in der 16. Minute im Strafraum den Frankfurter Vaclav Kadlec am Trikot festgehalten. Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ dennoch weiter spielen.
Nach dem Spiel soll sich der Unparteiische mit einer ungewöhnlichen Begründung für den nicht gegebenen Elfmeter entschuldigt haben. Das bestätigte eine Sprecherin von Eintracht Frankfurt. Demnach wollte ihm der vierte Offizielle von der Seitenlinie aus die Szene schilden. Nur funktionierten dabei offenbar Mikrofon und Kopfhörer nicht, über die das Schiedsrichter-Gespann normalerweise kommuniziert. „Herr Gräfe ist zu mir gekommen und hat gesagt: Tut mir leid, das war ein klarer Elfmeter“, erzählte auch Eintracht-Trainer Thomas Schaaf. Und er meinte weiter: „Dieser Elfmeter hätte uns heute sicherlich geholfen.“
Denn spielerisch war der FCA über weite Strecken die bessere Elf. Und die Augsburger hatten auch die besseren Chancen. „Das einzige, das wir uns vorwerfen können, ist, dass wir viele Chancen nicht verwerten konnten,“ sagte Mannschaftskapitän Paul Verhaegh. Ansonsten sah er keinen Grund zur Klage: „Heute hat alles gestimmt. Wir haben die richtige Linie zwischen Abwehr und Sturm gefunden.“
Gegenüber dem 2:3 im Heimspiel gegen Dortmund hatte FCA-Trainer Markus Weinzierl drei Umstellungen vorgenommen. Für Markus Feulner, Shawn Parker und Nikola Djurdijc rückten Dominik Kohr, Raul Bobadilla und Sascha Mölders in die Startformation. Auffrischung, die dem FCA gut tat.
Die Mannschaft wirkte wesentlich engagierter und spielfreudiger. Bereits in der ersten Minute sorgte Jan-Ingwer Callsen-Bracker mit einem Kopfball, der nur knapp über den Kasten ging, für Aufsehen. Die Anfangsphase dominierten die Gäste, Bobadilla traf mit einem Volleyschuss nur das Außennetz (14.). Erst anschließend wagte sich Frankfurt vor das FCA-Tor. Dort spielten sich dann auch ein paar heiße Szenen ab und Torwart Marwin Hitz musste Schwerstarbeit verrichten. Aber auch Augsburg hatte noch eine Riesenchance (32.), als Halil Altintop im Strafraum Bobadilla den Ball vor die Füße legte und der frei stehend an Torwart Trapp scheiterte.
Nach dem Wechsel war Augsburg hellwach. Zunächst klärte Anderson noch nach einem Schuss von Tobias Werner auf der Linie. Eine Minute später war es Bobadilla (49.), der zur verdienten Führung einschoss. Vier Minuten später fehlten Werner nur ein paar Zentimeter zum zweiten Treffer. Auch in der Schlussphase hatte Werner kein Schussglück. In der 81. Minute und 84. Minute traf er jeweils nur den Pfosten.
So musst Augsburgs Trainer Markus Weinzierl bis zum Schlusspfiff zittern. Dann aber fiel ihm ein dicker Brocken vom Herzen: „Wir freuen uns unheimlich. Wir waren uns für keinen Zweikampf zu schade. Aber wir müssen einfach das zweite Tor machen, dann brauchen wir auch nicht zittern.“ (mit dpa)
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