Bologna-Perle oder Marseille-Verteidiger: Schlägt der FCB noch zu?
Nach den Verletzungen von Jerome Boateng und Javi Martinez, macht man sich beim FC Bayern Gedanken über einen Ersatz. Es scheint zwei Kandidaten zu geben.
Beim FC Bayern herrscht Verteidiger-Notstand. Nachdem sich Jerome Boateng im Spiel gegen Hamburg einen Muskelbündelriss zugezogen hatte, fehlt der den Münchnern rund drei Monate. Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge kündigte daraufhin an, auf dem Transfermarkt nicht mehr zuschlagen zu wollen. Das Angebot gebe einfach nichts her, dass den Kader verstärken würde.
Damit hatte er wohl recht. Nun verletzte sich aber auch noch Javi Martinez. Der Spanier leidet unter Problemen an der Patellasehne. Wie lange er ausfällt, ist noch nicht abzusehen. Voraussichtlich verpasst er aber die Begegnungen gegen Juventus Turin im Achtelfinale der Champions League. Nun hat sich das verfügbare Personal auf dem Wühltisch des Transfermarktes nicht grundlegend verändert - allerdings die Ausgangssituation der Bayern.
Die Münchner sind gar nicht mal so sehr auf eine qualitative Verstärkung des Kaders aus. Mittlerweile würden sie sich wahrscheinlich schon mit etwas weniger zufrieden geben. Schließlich stehen mit Medhi Benatia und Holger Badstuber nur noch zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Bei beiden ist aufgrund ihrer Vorgeschichte nicht zwingend anzunehmen, dass sie bis zum Ende der Saison verletzungsfrei bleiben, wenn sie einen Großteil der Spiele absolvieren müssen.
Möglicherweise würde es schon eine simple Ergänzung des Personals tun, um die Nerven der Verantwortlichen ein wenig zu beruhigen. Spieler, die man gefahrlos gegen Darmstadt, Augsburg oder Stuttgart in der Liga einsetzen kann, um Benatia und Badstuber Pausen zu ermöglichen.
Kommt N'Koulou zum FC Bayern?
Als ein möglicher Kandidat gilt Nicolas N'Koulou. Der 25-Jährige spielt in Frankreich für Olympique Marseille in der Innenverteidigung. Dem Vernehmen nach macht er das relativ zuverlässig. Schon 2013 sollen die Münchner an ihm interessiert gewesen sein. Er gilt als überaus zweikampfstark und solide im Spielaufbau. Da sein Vertrag im Sommer ausläuft, kommt ein Leihgeschäft mit dem Nationalspieler Kameruns nicht infrage. Die Ablöse dürfte aufgrund der noch kurzen Vertragslaufzeit überschaubar sein.
Neben N'Koulou gilt auch Amadou Diawara als möglicher Neuzugang. Diawara ist erst 18 Jahre alt, allerdings zählt er zu den absoluten Stammspielern des FC Bologna. Diawara kommt aus Guinea und gilt als hochtalentiert. Allerdings wird er im defensiven Mittelfeld eingesetzt und nicht in der Innenverteidigung. Pep Guardiola hat allerdings schon einmal beim FC Barcelona bewiesen, dass ihn so etwas nicht stört, als er Javier Mascherano einfach zum Innenverteidiger umfunktionierte.
Bis 18 Uhr haben die Bayern am heutigen Montag noch Zeit, einen neuen Spieler zu verpflichten. Anschließend darf dann diskutiert werden. Ob es wirklich einen Neuzugang gebraucht hat. Ob der neue Mann den Münchnern wirklich weiterhilft. Oder ob es total fahrlässig war, keinen neuen Spieler zu holen. AZ
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